Diese auf EU-Ebene bislang streng regulierte Züchtungsmethode biete Chancen, zudem sollte in der Forschung der Anschluss etwa an die USA gehalten werden. Einen entsprechenden Antrag bringen CDU und FDP in dieser Woche in den Düsseldorfer Landtag ein.
Züchter von
Nutzpflanzen stünden vor großen Herausforderungen, etwa durch den Klimawandel und Umweltschutzziele, sagte die CDU-Abgeordnete Patricia Peill am Montag. Zum Beispiel müssten Kulturpflanzen in Zukunft mit weniger Wasser auskommen. Gleichzeitig solle weniger Dünger eingesetzt werden. «All diese Dinge kommen schnell und brauchen eine schnelle Anpassung», so Peill.
Die Genschere
Crispr/Cas9 sei eine Möglichkeit auf «natürliche Methode, quasi in Zeitraffer, zu züchten, um diesen Anforderungen gerecht zu werden». FDP-Politiker Markus Diekhoff sagte: «Wir wollen einfach eine ideologiefreie Debatte, über diese große, neue Chance, die es hier gibt.» Es sei keine klassische Gentechnik, sondern ein anderes Instrument, das eine moderne Züchtung beschleunige. Laut EU-Recht fällt das Verfahren aber unter das Gentechnikrecht. Damit sei der Einsatz in der Praxis faktisch unmöglich, so die Fraktionen.
Für die Entwicklung eines der schärfsten Werkzeuge der
Gentechnologie wurden in diesem Jahr zwei Forscherinnen mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet - unter anderem die in Deutschland arbeitende französische Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier.
Die Genschere Crispr/Cas9 hatten die Forscherinnen 2012 entdeckt. Mit der Methode ist es wesentlich einfacher, Pflanzen gentechnisch zu verändern. Befürworter sehen darin eine große Chance, Nutzpflanzen wie Soja, Kartoffeln oder Getreide zu verbessern, also zum Beispiel widerstandsfähiger, ertragreicher, nahrhafter oder lagerfähiger zu machen. Gleichzeitig gibt es Befürchtungen, das gentechnisch veränderte Pflanzen in der Umwelt Schaden anrichten könnten.