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23.06.2015 | 15:51 | Wirtschaftliche Probleme 
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Griechenlands Agrarwirtschaft kann Eigenbedarf nicht decken

Athen - Experten in EU und Griechenland sind sich einig: Die Faktoren, die zur größten Krise Griechenlands seit dem Zweiten Weltkrieg geführt haben, sind eine nicht wettbewerbsfähige Wirtschaft, ausufernde Verschuldung, mangelnde Verwaltung, Korruption und Steuerbetrug.

Zu geringe Agrarproduktion
(c) proplanta
Fehlende Reformen, rigorose Sparprogramme und kaum Investitionen haben die Konjunktur abstürzen lassen.

Strukturschwächen: Die Wirtschaft krankt vor allem an der mangelnden Exportkraft. Griechenland hat kaum eigene Industrie. Die Agrarwirtschaft kann den Bedarf der Bevölkerung an Lebensmitteln nicht decken. Als größter Wirtschaftszweig läuft nur der Tourismus noch gut. Das Rentensystem gilt als extrem reformbedürftig.

Defizit: Das Haushaltsdefizit lag 2009 auf dem extrem hohen Niveau von 15,4 Prozent. Es soll nun auf etwa zwei Prozent gedrückt werden. Sparmaßnahmen trafen vor allem die sozial Schwachen.

Im Durchschnitt haben die Griechen nach Gewerkschaftsschätzungen mehr als 30 Prozent ihres Einkommens verloren. Weil der Gürtel immer enger geschnallt wird, wird immer weniger konsumiert. Der Wirtschaftsabsturz führte zu Entlassungen und einer Arbeitslosigkeit um die 26 Prozent. Jeder zweite junge Mensch ist ohne Job.

Schulden: Aktuell liegt die Schuldenquote Griechenlands bei etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung und damit höher als in irgendeinem anderen Euroland. Am Kapitalmarkt kann Griechenland praktisch keine Kredite mehr aufnehmen, weil die Investoren das Vertrauen verloren haben, dass Athen seine Schulden überhaupt zurückzahlen kann. Deshalb ist das Land auf eine Einigung mit der EU, Europäischen Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) angewiesen.

Steuerhinterziehung: Dem Staat entgeht viel Geld wegen Korruption, Vetternwirtschaft und Steuerbetrug. Experten haben ausgerechnet, dass Griechenland binnen zehn Jahren schuldenfrei sein würde, wenn es Steuerhinterziehung erfassen und Abgaben - vor allem die Mehrwertsteuer - eintreiben könnte.

Dynastien: Etwa Tausend Familien und wenige Politikerdynastien beherrschen den Staat und besitzen große Teile des Landes und der Wirtschaft.

Misstrauen: Die Griechen haben wenig Vertrauen in die politischen Institutionen. Die Traditionsparteien der Konservativen und Sozialisten haben es verspielt. Im Januar wählten die Griechen erstmals eine linke Regierung. Ministerpräsident Alexis Tsipras holte als Koalitionspartner die Rechtspopulisten. Nur wenige Minister der Links-Rechts-Regierung haben Regierungserfahrung. (dpa)
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Kommentare 
Aleko Djankov schrieb am 23.06.2015 19:58 Uhrzustimmen(49) widersprechen(116)
Liebe Kollegen, Der Beitrag ist ziemlich inhaltslos. Alles, was Sie anführen, ist längst bekannt. Es hätte viel mehr interessiert, wie es um die griechische LANDWIRTSCHAFT steht.
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