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19.01.2010 | 03:49 | Bauernproteste  

Griechische Bauern weiten Straßenblockaden aus

Athen/Sofia - Griechische Bauern haben ihren Protest gegen den harten Sparkurs der Regierung ausgeweitet und am Montag wichtige Straßenverbindungen des Landes blockiert.

Bauernproteste
(c) proplanta
An 20 Stellen legten die Bauern mit Traktoren den Verkehr weitgehend lahm, unter anderem auch die beiden wichtigsten Grenzübergange zu Bulgarien bei Promahon-Kulata und Exohi-Ilinden, wie griechische und bulgarische Medien berichteten. Zudem erreichten die Traktoren erstmals die Grenzübergänge nach Albanien, Mazedonien und der Türkei. Die Bauern drohten, auch diese zu blockieren, falls Athen ihnen nicht mehr staatliche Agrarsubventionen zukommen lässt. Die Regierung lehnt dies ab - dafür habe das hoch verschuldete Land kein Geld.

Am Montagabend forderte Bulgarien sein Nachbarland auf, die blockierten Grenzübergänge zu öffnen. Sofia wolle am Dienstag von der EU-Kommission verlangen, «unverzüglich einzugreifen», sagte Regierungschef Bojko Borissow am Montagabend im staatlichen Fernsehen in Sofia. Sollte die Grenze bis Mittwoch nicht geöffnet werden, werde Bulgarien Kompensationen für jeden Tag der Blockaden fordern. Die Situation sei unzulässig, da die bulgarische Wirtschaft «große Verluste» erleide, sagte Borissow weiter. «Es darf nicht sein, dass wir für die Probleme eines Nachbarstaates bezahlen.» Bulgarische Spediteure hatten bereits Verluste in Millionenhöhe befürchtet.

Chaos herrste auf den Autobahnen Griechenlands: Durch Protestaktionen nördlich von Athen und südlich der Hafenstadt Thessaloniki mussten Autofahrer erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Sperren wurden auch entlang der Ost-West-Autobahn errichtet. Die Fahrt von Athen nach Thessaloniki dauerte wegen der Umwege fast neun statt «normal» fünf Stunden, berichtete das Radio weiter. Die Proteste der griechischen Bauern für mehr Hilfe vom Staat hatten am vergangenen Freitag begonnen. Das Durchschnittseinkommen der Bauern sei im vergangenen Jahrzehnt um rund ein Viertel zurückgegangen, klagte die zuständige Gewerkschaft. Nationale Subventionen schloss die sozialistische Regierung aus. Griechenland hat ein hartes Sparprogramm verabschiedet, um seine mehr als 300 Milliarden Euro Schulden zu verringern. (dpa)
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