Bonde (36) ist Nachfolger von Rudolf Köberle, der seit Februar 2010 das Agrarressort geführt hatte. Amtschef Bondes wird Wolfgang Reimer, bislang Unterabteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium. Neuer Umweltminister Baden-Württembergs ist der bisherige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Franz Untersteller.
Die bundesweit erste Landesregierung unter einem Grünen-Ministerpräsidenten hatte einen überzeugenden Start. Für Kretschmann votierten im Landtag 73 Abgeordnete und damit mindestens zwei Parlamentarier der Opposition, die von Köberles Vorgänger, dem jetzigen CDU-Fraktionschef Peter
Hauk, angeführt wird.
Im Landtag verfügen Grüne und
SPD über 71 der 138 Sitze. Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg begrüßte den Amtsantritt der neuen Regierung und hofft, dass es Kretschmann rasch gelingt, „den in vielen Bereichen festgefahrenen Karren im Natur- und Umweltschutz möglichst wieder in Fahrt zu bekommen“.
Die neue Koalition hat sich unter anderem die Schaffung eines Nationalparks vorgenommen. Im Agrarbereich will sie den Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) stärken, wobei ökologische Kriterien wichtiger werden sollen. Ausbauen will sie die Ökoförderung.
Zu einer der ersten Amtshandlungen Bondes gehörte vergangene Woche, eine Arbeitsgruppe zu den jüngsten Frostschäden von Anfang Mai im Wein- und Obstbau einzusetzen. Der neue Minister stammt aus Freiburg und kommt von Berlin in sein Ministeramt. In der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen war er bislang haushaltspolitischer Sprecher. (AgE)