Weil rund 35.000 Hektar Grünland von der wurzelfressenden Insektenlarve der Wiesenschnake befallen sein sollen, drohe der Einsatz des Insektizids, obwohl das auf Grünland grundsätzlich nicht zulässig sei, teilte am Mittwoch die Landtagsfraktion der Grünen in Hannover mit. Das widerspreche dem angekündigten Artenschutzprogramm der Landesregierung. Zuvor hatte die «Neue Osnabrücker Zeitung» darüber berichtet.
Das Präparat ist für den Obstbau zugelassen, der Hersteller habe aber eine entsprechende Ausnahmegenehmigung beim Bundesamt für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit beantragt.
Das
Agrarministerium in Niedersachsen stehe dieser Ausnahmegenehmigung positiv gegenüber, behaupten die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion, Miriam Staudte, und der naturschutzpolitische Sprecher Christian Meyer.
Dabei beziehen sie sich auf eine Antwort des Landwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage. Darin heißt es, dass der Einsatz des Insektizids gegen die Wiesenschnakenlarven in Schutzgebieten «zum Teil kritisch gesehen» werde. Diese Formulierung offenbare eine unterschiedliche Bewertung seitens des Landwirtschafts- und des Umweltministeriums.
«Wenn der Landesregierung die Wiesenvögel am Herzen liegen würden, erwarten wir insbesondere von der
Agrarministerin eine klare Positionierung, die den Einsatz von Pestiziden auf
Wiesen ausschließt», fordern die beiden Politiker.