Dabei soll geklärt werden, welche Konsequenzen die Landesregierung aus diesen Vorkommnissen zieht, wie die Fraktion der Deutschen Presse-Agentur in Hannover mitteilte.
In der vergangenen Woche wurden 250 tote Schweine auf einem verlassen Hof im Landkreis Cloppenburg entdeckt, in dieser Woche kamen 600 weitere
Kadaver hinzu.
In der Unterrichtung im
Agrarausschuss verlangt die Oppositionspartei ebenfalls Klarheit über die Situation der Schweinehalter. In diesem Monat wurde erst auf Landesebene, dann auf Bundesebene darüber beraten. «Agrarministerin Otte-Kinast hat tatenlos zugesehen wie die Schweinebranche in den Ruin treibt. Wir brauchen jetzt konkrete Maßnahmen zur geordneten Verringerung der
Schweinebestände statt ein ruinöses Höfesterben», sagte Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Die
Tierhalter würden nicht an ihren Tieren verdienen, sondern draufzahlen müssen. Dies führe unweigerlich zu Tierschutzproblemen.
Die
Schweinehalter haben seit längerer Zeit mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Wegen der Corona-Pandemie fallen etwa viele Veranstaltungen aus oder Gastronomen kaufen weniger Fleisch an. Zudem haben zahlreiche Länder wegen der Afrikanischen
Schweinepest Handelsbeschränkungen für deutsches
Schweinefleisch verhängt. Dadurch fallen wichtige Absatzmärkte weg, etwa in Asien.
Obwohl der Schweinefleischkonsum seit 2010 in Deutschland zurückgehe, hätten weder Bundesagrarministerin Julia Klöckner noch Landesagrarministerin Barbara Otte-Kinast (beide CDU) reagiert, als die Branche einseitig angefangen habe, den Export auszubauen, bemängelte Staudte. «Es war allen Beteiligten klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis die
Afrikanische Schweinepest in Deutschland ankommen wird und der Export schlagartig zusammenbricht.»