Es sei wichtig und richtig, gefährdete Straßen zu überwachen und Autofahrer bei schlechter Sicht zu warnen. Doch gelte es zu verhindern, dass der Boden überhaupt abgetragen werde, betonte die Grünen-Abgeordnete Ursula Karlowski am Donnerstag im Schweriner Landtag.
Die Verwehung wertvollen Oberbodens gefährde nicht nur den Straßenverkehr, sie mindere auch die Fruchtbarkeit der Agrarflächen. Karlowski forderte Landwirtschaftsminister Till
Backhaus (SPD) auf, durch attraktive Förderung die Pflanzung von Schutzhecken voranzubringen. Zwischen- und Untersaaten an winderosionsgefährdeten Standorten sollten zur Regel werden.
Die Landwirtschaft allein für Unglücke wie auf der A19 verantwortlich zu machen, sei gerade wegen der großen der Tragik der damaligen Ereignisse unredlich, sagte Backhaus. Neben menschlichem Versagen der Autofahrer, über das die Gerichte zu urteilen hätten, sei es zu einer Verkettung vieler ungünstiger Umstände wie Frühjahrstrockenheit und starke Winde gekommen.
Laut Landesumweltamt sind 65 Prozent der Böden im Nordosten durch Winderosion gefährdet. Für gezielte Vorsorgemaßnahmen habe das Landwirtschaftsministerium erst kürzlich das bundesweit erste Bodenerosionskataster vorgelegt. «Bodenschutz ist eine Generationenaufgabe», machte der Minister deutlich.