«Die erneute und anhaltende Trockenheit in den Böden und vermehrte Extremwetterereignisse zeigen deutlich, wie unmittelbar der
Klimawandel die Landwirtschaft in ihrer Existenz bedroht und einen grundlegenden Wandel erfordert», schreiben sie in einem am Samstag veröffentlichten Brief an die EU-Kommissare für Umwelt und Landwirtschaft. Die
Bauern müssten unterstützt werden auf dem Weg einer Anpassung an den Klimawandel und zu einer ökologischeren Landwirtschaft.
«Denn eine nachhaltigere Bewirtschaftung ist nicht nur resistenter gegen Dürren, Starknässe und Artenschwund, sie trägt auch dazu bei, dass der Anteil der Landwirtschaft an den Ursachen dieser Umweltveränderungen reduziert wird.» Gefordert wird etwa mehr Geld für Umwelt-, Klima- und
Naturschutz, eine Obergrenze bei den Direktzahlungen an Landwirtschaftsbetriebe, eine Ökologisierung der Landwirtschaft und eine Prämie für Schaf- und Ziegenhaltung.
«Wir brauchen eine Landwirtschaftspolitik, die es ermöglicht, dass die Landwirtinnen und Landwirte ein gutes Einkommen erwirtschaften und zugleich die notwendige Ökologisierung der Landwirtschaft vorangetrieben wird», sagte Brandenburgs
Umweltminister Axel Vogel.
Nach Vogels Worten steht die Landwirtschaft vor enormen Aufgaben. Extremwetterlagen und Dürrejahre mit hohen Ernteausfällen verdeutlichten die Folgen der Klimakrise auf die Branche. Zugleich seien die Erzeuger dem Preisdruck durch große Handelsketten ausgesetzt.
Hochwertige und faire Produktion von Nahrungsmitteln sei dadurch kaum noch möglich. Die laufende Arbeit an einer Reform der EU-Agrarförderung sei eine «entscheidende Weichenstellung» zur Bewältigung der Aufgaben in der Zukunft, so Vogel.
Der Brief ist von allen Umweltministern und -senatoren der Grünen in Deutschland unterzeichnet, dazu zählen neben Siegesmund auch die der Länder Sachsen, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.