Die beiden getöteten Tiere seien «im wahrsten Sinne des Wortes ein Bauernopfer», bislang sei kein einziger Problemwolf erlegt worden, sagte
Christian Meyer, Grünen-Fraktionsvize und naturschutzpolitischer Sprecher, am Dienstag in Hannover.
Offensichtlich könnten die von
Umweltminister Olaf Lies beauftragten Schützen die gesuchten Wölfe nicht nach Alter und Geschlecht identifizieren. Die getöteten Tiere stünden in keinem Zusammenhang mit Wolfsübergriffen.
Nach Einschätzung des Bundesumweltministeriums und des Niedersächsischen Landesbetriebes für
Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz handele es sich in beiden Fällen um Welpen, sagte Meyer.
Er kritisierte: «Diese Wild-West-Methode, einfach irgendwelche Tiere abzuschießen, hat jetzt zwei Welpen das Leben gekostet und ist unvereinbar mit dem strengen Schutzstatus des Wolfes.» Diese Praxis müsse sofort beendet werden. «Der Abschuss von Welpen ist nach der Abschussgenehmigung des Umweltministeriums eindeutig illegal und verboten», betonte Meyer. «Die Wolfspolitik des SPD-Ministers ist grandios gescheitert.»
Mit einer Ausnahmegenehmigung wurde Ende Februar eine Wölfin im Raum Ebstorf im Landkreis Uelzen erlegt, Mitte Februar war bei Löningen im Landkreis Cloppenburg ein weibliches Tier abgeschossen worden.
Das in der Gegend ansässige sogenannte Herzlaker Rudel hatte seit September 2018 etwa 500 Schafe gerissen. Die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss bezog sich allerdings auf einen männlichen Wolf, dem die Risse überwiegend zugeordnet werden konnten. In Niedersachsen gibt es rund 350 Wölfe.
Meyer erklärte, der Minister habe «sich verrannt», weil er die Besenderung von Wolfsrudeln für gezielte Abschüsse seit drei Jahren aufgegeben habe. Pauschale Abschussfreigaben seien ein Verstoß gegen den Naturschutz und schützten kein einziges Weidetier.
Wolfsichtungen