(c) proplanta «Die Angst der niedersächsischen Union und FDP, bei der Pferdezüchterlobby Prozente zu verlieren, haben dazu geführt, dass das geplante Verbot des Schenkelbrandes nicht kommen wird», sagte Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn der Nachrichtenagentur dpa.
Auch bei der Ferkelkastration sei die sich nun abzeichnende Kompromisslinie «windelweich und ein Geschenk an die Billigfleischindustrie». Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) werde bei der Novelle «wie ein Zirkuspferd vorgeführt».
Die Koalition hat nach FDP-Angaben eine Lösung für die stockende Reform des Tierschutzgesetzes gefunden, nachdem zuletzt vor allem die Regeln zur Ferkelkastration strittig waren. Bauern sollen sie demnach ab Ende 2018 mit einer Art örtlicher Betäubung vornehmen, wenn sich alternative Methoden bis dahin nicht durchgesetzt haben.
Aigner hatte in ihrem Entwurf ein Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2017 vorgesehen. Die traditionelle Methode soll vermeiden, dass das Fleisch von Jungebern einen strengen Geruch und Beigeschmack bekommt.
Das von Aigner ebenfalls geplante Verbot umstrittener Brandzeichen zur Kennzeichnung von Pferden soll nach Widerstand vor allem aus der Union, dem Kabinett und dem wichtigen Pferdezuchtland Niedersachsen nicht kommen. Dort ist im Januar Landtagswahl. Der Schenkelbrand soll demnach mit schmerzstillenden Maßnahmen erlaubt bleiben. (dpa)
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