Zum Protestzug «Wir haben
Agrarindustrie satt!» am 22. Januar rechnen die Veranstalter nach Angaben der Versammlungsbehörde mit 15.000 Menschen. Mit dem Start der Bundesregierung müsse es einen Neustart in der
Agrarpolitik gegen, heißt es im Aufruf. Er beklagt die Klimakrise, das
Artensterben und dass immer mehr Bäuerinnen und
Bauern ihre Höfe aufgeben. Ursache dafür seien ruinöse Preise für Lebensmittel.
Träger der Demo sind Vertreter ökologisch und konventionell wirtschaftender Bauern, Natur-, Umwelt- und
Tierschutzverbände sowie kirchliche Hilfswerke. Den jährlichen Protestzug gibt es seit 2011 - eigentlich zeitgleich zur großen Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche in den Hallen am Funkturm. Sie war nach einer Online-Ausgabe 2021 aber Ende November wegen steigender Corona-Zahlen für 2022 abgesagt worden. Zuvor hatten mehrere Bundesländer ihre Messeauftritte abgesagt oder auf den Prüfstand gestellt.
Die Demo-Organisatoren der Kampagne «Meine Landwirtschaft» rufen zu einem Protest mit Maske und Abstand auf. Zudem werden Teilnehmer um 2G gebeten - also darum, nur dabei zu sein, wenn sie entweder geimpft oder genesen sind. Zu den Zielen des Demonstrationszugs zählen das Brandenburger Tor und das Bundeskanzleramt.
Die alte Bundesregierung aus Union und SPD sei den Problemen der Landwirte tatenlos begegnet, heißt es im Aufruf. Stattdessen habe sie immer wieder die Interessen der Agrar- und
Lebensmittelindustrie verteidigt. Die neue Regierung aus
SPD, Grünen und FDP müsse für Bauernhöfe Verlässlichkeit und Unterstützung sicherstellen.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssten auf den ersten Blick erkennen können, ob
Lebensmittel umweltfreundlich und artgerecht produziert wurden. Preise müssten erschwinglich, aber fair für die Erzeuger sein. Die Menschen sollten weniger Fleisch essen.