Mit der ökologisch-bäuerlichen Landwirtschaft könne man einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Menschen und für das Überleben des Planeten leisten.
«Da passiert mir momentan einfach zu wenig im Land. Da wünsche ich mir von Minister
Hauk mehr Initiative», sagte Detzer der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Minister Hauk entgegnete: «Da ist Frau Detzer sehr schlecht informiert.» Im Jahr 2016 habe Baden-Württemberg als eines der ersten Bundesländer die Zehn-Prozent-Hürde der Betriebsflächen überschritten, auf denen Bio produziert wird. Nach Angaben des Ministeriums stieg die ökologisch bewirtschaftete Fläche von rund 89.000 Hektar im Jahr 2006 auf rund 151.000 Hektar im vergangenen Jahr. Es stelle praktisch jeden Tag ein Betrieb auf Öko um.
Klar sei aber auch, dass es in dieser Landesregierung keine einseitige Bevorzugung gebe. «Für uns ist wichtig, dass wir die landwirtschaftlichen Familienbetriebe in Baden-Württemberg unterstützen und versuchen, sie zu erhalten. Die Frage, ob bio oder konventionell, ist dabei zweitrangig», sagte Hauk. Die Produkte müssten regional produziert werden in Baden-Württemberg. Der Markt und der Landwirt hätten zu entscheiden, auf welche Art produziert werde.
Der Landeschef des Naturschutzbundes (Nabu), Johannes Enssle, sagte, es sei maßgeblich ein Verdienst des früheren Ministers für den Ländlichen Raum, Alexander Bonde (Grüne), dass die Zahl der Bio-Betriebe gestiegen sei. «Wenn die grüne Landeschefin nun von Hauk fordert, diesen Kurs konsequent fortzuführen, hat sie recht.» Hauk müsse nicht nur den Bioanbau fördern, sondern auch Maßnahmen zur Senkung von Pestiziden und von Güllemengen ergreifen.
Die ökologisch-bäuerliche Landwirtschaft wendet keine künstlichen Dünger, Hormone oder Pflanzenschutzmittel an. Grünen-Politikerin Detzer sagte: «Der Bio-Boom bei den Lebensmitteln zeigt, dass die Leute keine Lust mehr haben auf Gift in ihren Lebensmitteln - und das völlig zu Recht.» Detzer wünscht sich, dass möglichst schnell die im Koalitionsvertrag vereinbarten Bio-Muster-Regionen angegangen werden.
Dabei sollen Regionen ausgewählt werden, die in den Bereichen Produktion und Vermarktung einen klaren Schwerpunkt auf Bio legen und die dafür Fördermittel bekommen sollen. Nach Angaben von Minister Hauk soll mit diesem neuen Projekt begonnen werden, sobald das Finanzministerium die Haushaltsmittel freigegeben hat. Im Landesetat für das laufende Jahr sind 500.000 Euro eingestellt.
Regionen können sich dann offiziell bewerben. «Die Vorbereitung zur Ausschreibung läuft, und wir wollen diese noch vor der Sommerpause rausgeben», sagte Hauk. Er erinnerte daran, dass der Landesetat erst am Mittwoch im Landtag verabschiedet worden sei. Jetzt stehe der Umsetzung der Bio-Muster-Regionen nichts mehr im Weg.