Robert Habeck fordert Menschen zu mehr gesellschaftlichem Engagement im Bezug auf die Agrarpolitik auf. (c) R. Habeck
«Politikerinnen und Politiker sind im Markt unterwegs. Wenn sie das Gefühl haben, sie müssen sich darum kümmern, weil die Wählerinnen und Wähler, die Bürgerinnen und Bürger, die Verbraucherinnen und Verbraucher das wollen, dann tun sie das auch», sagte er am Donnerstag in einer Diskussionsrunde zu der in Brüssel bevorstehenden Agrar-Reform.
Es sei etwa effektiv und effizient, sich an Petitionen und anderen Formen der Willensbildung zu beteiligen. «Jede Mail an Frau Klöckner hilft», sagte er mit Blick auf Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Angaben einer Fridays-for-Future-Aktivistin zufolge, die ebenfalls an der Diskussionsrunde beteiligt war, stößt die Landwirtschaft zwölf Prozent der europäischen Emissionen aus, laut Bundesumweltamt sind es elf Prozent der EU-Treibhausgas-Emissionen.
Derzeit wird in Brüssel über die hunderte Milliarden schwere Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik verhandelt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen sich dafür aus, dass diese Klima- und Artenschutz deutlich stärker in den Fokus nehmen muss. Vorgesehen ist unter anderem, dass künftig mehr Gelder an sogenannte Öko-Regelungen gebunden werden.
Derzeit plädieren die Agrarminister der EU-Länder für den geringsten Prozentsatz (20) diesbezüglich gebundener Gelder, während das EU-Parlament 30 Prozent der künftigen Direktzahlungen an Öko-Regelungen binden will. Umweltschützer fordern noch mehr.