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22.01.2011 | 01:54 | Dioxin-Skandal 

HBV: Kriminelle Dioxinpanscher sind unsere modernen Brunnenvergifter

Friedrichsdorf/Ts. - In der aktuellen Diskussion um Dioxin in Futter- und Lebensmitteln sieht der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, keinen Anlass für einen Systemwechsel in der Landwirtschaft.

Futtermittelsack
(c) proplanta
Als Teil der allgemeinen Wirtschaft ist Landwirtschaft in einen arbeitsteiligen Prozess eingebunden. „Diese Arbeitsteilung hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass wir heute eine breite Vielfalt guter, gesunder und vor allem sicherer Nahrungsmittel herstellen können, die für alle Verbraucher auch bezahlbar sind“, betont Schneider. Erst dadurch können sich Betriebe spezialisieren und das produzieren, was sie am besten können. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und die Leitungsfähigkeit unserer Betriebe. Nur so sei es möglich, dass ein Landwirt heute rund 160 Menschen ernähren könne, so Schneider weiter.

Der Landwirt, der in der Nahrungsmittelkette ordentlich produziert, ist dabei auf eine ebenso ordnungsgemäße Arbeit seiner Vorlieferanten und Abnehmer angewiesen. Daher, so Schneider, sei es wichtig und richtig, die Kontrollen so früh wie möglich am Beginn anzusetzen und zu stärken. Er sehe sich da in großer Übereinstimmung mit der hessischen Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich.

„Die hessischen Bauern arbeiten ordentlich, sie bauen ihre Futtermittel überwiegend selbst an und beziehen Mineralstoffe, Eiweiße und saubere Öle“, betonte Schneider. Einen Systemwechsel in der Landwirtschaft, zumal nicht in der hessischen Landwirtschaft, brauchen wir deshalb nicht. Denn kriminelles Handeln einzelner ist kein Systemversagen, sondern menschliches Versagen. Dagegen helfen aber die besten Kontrollen nichts. Davor ist, wie vor gar nicht langer Zeit gesehen, auch die Biobranche nicht gefeit. „Daher wende ich mich scharf gegen all diejenigen, die mit Schlagworten wie etwa „Massentierhaltung“ jetzt ihr eigenes politisches „Skandal-Süppchen“ kochen und Bauern mit ihren unterschiedlichen Produktionsweisen gegeneinander ausspielen“, so Schneider.

Richtig sei allerdings die Verschärfung der Strafen für kriminelles Handeln, betonte Schneider. „Denn die Dioxinmischer sind im wahrsten Sinne unsere heutigen Brunnenvergifter. Im Mittelalter war klar, was mit denen passiert ist. Auch heute müssen sie, allerdings mit den Mitteln des Rechtsstaats, unverzüglich aus dem Verkehr gezogen werden.“ (hbv)
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