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13.12.2017 | 01:48 | Totalherbizid 
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Hendricks für Beschränkung des Glyphosat-Einatzes

Berlin - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dringt vor Beratungen im Bundestag über das Pflanzengift Glyphosat erneut auf nationale Einschränkungen für die Verwendung.

Pflanzenschutzmittel-Zulassung
Hendricks will Glyphosat-Beschränkungen - Neuer Streit mit Schmidt? (c) proplanta
«Auf jeden Fall werden wir das soweit als eben möglich beschränken», sagte sie am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin».

Nach der Verlängerung der EU-Zulassung des Unkrautvernichters müssen Hersteller ab 16. Dezember binnen drei Monaten eine Erneuerung ihrer Zulassung für Deutschland beantragen.

«Die Zulassung wird nur gegeben durch ein Amt, das dem Bundeslandwirtschaftsminister untersteht, aber im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt», betonte Hendricks. «Das heißt, wir werden das soweit als eben möglich beschränken.»

Agrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte vor gut zwei Wochen gegen Hendricks' Willen für die weitere EU-Zulassung des Unkrautgiftes gestimmt. Er löste damit heftigen Streit in der derzeitigen großen Koalition aus und belastete die Diskussion über ihre Fortsetzung.

Hendricks sagte, Ziel sei es, ganz aus der Nutzung von Glyphosat auszusteigen. «Da brauchen wir vielleicht noch ein bisschen Vorlauf, dass wir das wirklich in allen Regionen tatsächlich können, zum Beispiel im Weinbau.»

Unterdessen droht bei einer weitereren EU-Abstimmung eventuell neuer Streit zwischen beiden Ministern. Die Europäische Kommission will am Dienstag und Mittwoch mit den EU-Mitgliedsstaaten über eine weitere Beschränkung verschiedener Insektizide diskutieren. Die Kommission schlage ein Verbot der Nutzung dieser Neonicotinoide im Freiland vor, erläuterte Hendricks.

«Da bin ich ganz dafür.» Sie habe Schmidt gebeten, dem Vorschlag zu folgen. Sein Ministerium müsse dort abstimmen. «Bis jetzt sind wir uns da noch nicht einig. Es kann sein, dass wir uns nicht einig werden.» Dann müsste man sich enthalten. Und das wirke wie ein Nein.
dpa
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Kommentare 
BauerBernhard schrieb am 13.12.2017 13:48 Uhrzustimmen(17) widersprechen(30)
Warum will sie Glyphosat verbieten?

https://www.youtube.com/watch?v=sON6hWnvHzY
agricola pro agricolas schrieb am 13.12.2017 08:39 Uhrzustimmen(23) widersprechen(25)
Imposant, wie nun auf nationaler Ebene sämtliche Schutzmechanismen in rasanter Eigendynamik mit heißer Nadel gestrickt werden.

Um die 4000-5000 Tonnen Jahreseinsatz von Glyphosat derzeit innerhalb der BRD -ein Schätzwert mit vielen Fragezeichen versehen, dem man zunächst einmal Glauben schenken muss- werden mittels strengem Regelwerk nun zügig peu à peu vollständig eingestampft.

Chapeau! - So weit, so gut.
Man beginnt bereits mit dem Dachdecken, noch ehe überhaupt die tragenden Fundamente errichtet wurden. Wirklich eine TOP-Leistung, mit seeeehr viel Weitblick ausgestaltet!

Wie geht‘s auf der Glyphosat-Baustelle nun also weiter?

Wie ist es um die immer noch WELTWEIT restlichen Jahreseinsatzmengen von knapp 1 MIO.(!) Tonnen bestellt, die auch und im Besonderen auf unseren heimischen Binnenmarkt drängen!?
Einfach ignorieren, GERMANY FIRST? - (Frau Dr. Hendricks & Co. vollzieht doch nicht etwa einen Schulterschluss mit der AfD?)

Wie lässt sich der deutsche Verbraucher vor diesem Wirkstoff konsequent schützen? Selbst verdeckter Einsatz, eingeschleust über die Hintertüren, muss enttarnt werden.

Im Umkehrschluss muss sich allerdings jede/r, der sein soziales Gewissen medial ganz offensichtlich zur Schau trägt, die berechtigte Frage gefallen lassen, wie es bei seinem mitmenschlichen Schutzansinnen für den weltweiten Rest bestellt ist!

Wird unser DREAM-TEAM Hendricks-Schmidt nun, übergeordnet zu einem neuerlichen Schmusekurs verdonnert, in die Verlängerung gehen oder ist diese Ära bereits längstens Geschichte? - Für uns Bauern jedenfalls haben diese Antipoden aus der zweiten und dritten Reihe eher chaotische Zustände hinterlassen, so oder so!!!

Ganz nebenbei wahrlich auch eine Mammut-Herausforderung für unsere NGOs, einen ganzheitlichen Schutzmantel über die Vielzahl von Verbrauchern auszubreiten.
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