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02.04.2014 | 07:35 | Agrarförderung 

Hessens Agrarministerin will Neuorientierung der Landwirtschaft

Wiesbaden - Eine Absage an immer mehr Wachstum, dafür Förderung von Öko-Betrieben und Landschaftspflege: Hessens grüne Agrarministerin Priska Hinz hat am Dienstag im Landtag in Wiesbaden die von ihr geplante Neuausrichtung der Landwirtschaft skizziert.

Priska Hinz
Priska Hinz (c) Lorenz Pietzsch
Sie gibt sich dabei vorsichtig und betont, dass Biobetriebe und konventionelle Bauern nicht gegeneinander ausgespielt werden sollen.

Für den Willen zur Neuorientierung erhielt sie auch Unterstützung der Opposition. Die SPD bezweifelte aber, ob die mit den Grünen regierende CDU mitmacht. Die Linke sprach von Absichtserklärungen. Die FDP hielt Hinz eine Romantisierung der Landwirtschaft vor.

Die Ministerin will zur Ökobewirtschaftung von Grünland die Prämien für Biobauern um mindestens 20 Euro pro Hektar anheben. Bei Ackerflächen steigen die Prämien um mindestens 50 Euro pro Hektar. Das Land werde aber den Landwirten bei der Größe der Betriebe nichts vorschreiben, sagte Hinz. «Ich setze auf Dialog.» Mit elf Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche gehört Hessen jetzt schon zu den führenden Ländern in Deutschland.

Einen speziellen Ausgleich erhalten Bauern in den Mittelgebirgsregionen. Auch die Schaf- und Ziegenhaltung sowie die extensive Rinderhaltung sollen speziell gefördert werden. Zusätzliches Geld soll es für die Pflege von Grünland in den bergigen Gebieten geben. Außerdem sollen regionale Produkte besser vermarktet werden.

Der CDU-Abgeordnete Kurt Wiegel wies darauf hin, dass die Subventionen für die konventionelle Landwirtschaft nicht gekürzt würden. Diese müsse effizient in Hessen bleiben. Die besondere Förderung der Ökolandwirtschaft sei aber gerechtfertigt.

Die SPD-Opposition sicherte Hinz Unterstützung für eine Neuausrichtung der Landwirtschaft zu. Da seien sich Rot-Grün in der Vergangenheit einig gewesen, sagt der Abgeordnete Heinz Lotz. Er bezweifelte allerdings, dass die jetzt mit den Grünen regierende CDU zum Umdenken bereit sei.

Die Linke-Abgeordnete Marjana Schott meinte, dass ohne zusätzliches Geld der Wechsel in der Landwirtschaft nicht möglich sei. Außerdem müsse es eine grundlegende Reform der EU-Agrarpolitik geben. Die FDP warf Hinz vor, ein völlig falsches Bild zu vermitteln. «Landwirtschaft ist ein knallhartes Geschäft», sagte der Abgeordnete Jürgen Lenders. Es gebe keinen Beweis dafür, dass Bioprodukte besser seien. (dpa/lhe)
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