Die Ausstiegsstrategie des Landes bündele verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, schnellstmöglich den Einsatz von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln in der gesamten Landwirtschaft sowie in hessischen Wäldern, Gärten und auf Freiflächen zu beenden, erklärte Hinz am Donnerstag in Wiesbaden. Das Land sehe sich in einer Vorbildfunktion, betonte die Ministerin.
Deshalb sei der Glyphosat-Ausstieg auf den selbst bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieben wie dem Eichhof in Bad Hersfeld oder der Domäne Beberbeck bereits vollzogen. Bei der Wiederverpachtung von Staatsdomänen werde der Glyphosat-Verzicht zum Bestandteil neuer Pachtverträge. «Die Bestandspächter werden wir bei diesem Schritt individuell beraten und unterstützen», sagte Hinz.
Das Beratungsangebot des Landes gehe aber weit darüber hinaus. Über die allgemeine landwirtschaftliche Beratung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen werde darauf hingewirkt, dass der Einsatz von
Glyphosat und anderen Breitbandunkrautvernichtungsmitteln begrenzt und durch alternative Methoden ersetzt werde. Die große Nachfrage nach dieser Beratung zeige, dass in der Landwirtschaft ein Umdenkprozess stattfindet, sagte Hinz. Nun müssten Alternativen zu Glyphosat verstärkt genutzt und weiterentwickelt werden.
Glyphosat ist ein sogenanntes Total-Herbizid, es wirkt auf alle grünen Pflanzen. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren brauchen, das aber auch in Pilzen und
Mikroorganismen vorkommt. Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr - auch kein Kraut, Strauch oder Moos. Ackerflächen können so vor oder kurz nach der Aussaat und nochmals nach der Ernte unkrautfrei gemacht werden.