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10.08.2018 | 00:04 | Phytomedizin 
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Hinz will Ende des Glyphosat-Einsatzes in Hessen

Wiesbaden - Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) hat ein Ende des Glyphosateinsatzes in Hessen angekündigt.

Glyphosat
(c) proplanta
Die Ausstiegsstrategie des Landes bündele verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, schnellstmöglich den Einsatz von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln in der gesamten Landwirtschaft sowie in hessischen Wäldern, Gärten und auf Freiflächen zu beenden, erklärte Hinz am Donnerstag in Wiesbaden. Das Land sehe sich in einer Vorbildfunktion, betonte die Ministerin.

Deshalb sei der Glyphosat-Ausstieg auf den selbst bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieben wie dem Eichhof in Bad Hersfeld oder der Domäne Beberbeck bereits vollzogen. Bei der Wiederverpachtung von Staatsdomänen werde der Glyphosat-Verzicht zum Bestandteil neuer Pachtverträge. «Die Bestandspächter werden wir bei diesem Schritt individuell beraten und unterstützen», sagte Hinz.

Das Beratungsangebot des Landes gehe aber weit darüber hinaus. Über die allgemeine landwirtschaftliche Beratung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen werde darauf hingewirkt, dass der Einsatz von Glyphosat und anderen Breitbandunkrautvernichtungsmitteln begrenzt und durch alternative Methoden ersetzt werde. Die große Nachfrage nach dieser Beratung zeige, dass in der Landwirtschaft ein Umdenkprozess stattfindet, sagte Hinz. Nun müssten Alternativen zu Glyphosat verstärkt genutzt und weiterentwickelt werden.

Glyphosat ist ein sogenanntes Total-Herbizid, es wirkt auf alle grünen Pflanzen. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren brauchen, das aber auch in Pilzen und Mikroorganismen vorkommt. Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr - auch kein Kraut, Strauch oder Moos. Ackerflächen können so vor oder kurz nach der Aussaat und nochmals nach der Ernte unkrautfrei gemacht werden.
dpa/lhe
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 20.08.2018 17:11 Uhrzustimmen(28) widersprechen(23)
Aktionismus, Inkompetenz und Wählertäuschung vereinen sich bei Hinz! Glyphosat ist seit über 40 Jahren zugelassen. Wo sind die ganzen Krebstoten, wenn es denn wirklich so krebserregend wäre? Wo sind die Studien, die die krebserregende Wirkung belegen? Da braucht auch niemand behaupten, das Monsanto diese verhindert habe, denn die Diskussion um Glyphosat geht schon mehrere Jahre, ohne dass die Grünen oder staatliche Stellen über Studien o.ä. auch nur irgendeinen Beleg für ihre Behauptungen vorlegen konnten! "Das Land sehe sich in einer Vorbildfunktion, betonte die Ministerin." Hinz redet schlicht und einfach Unsinn! Wie sehen denn ihre Initiativen aus? Zweifellos geht es nur mit mehr mechanischer Unkrautbekämpfung, die aber jede Menge Diesel erfordert! Hinz will also in ihrer Inkompetenz und fehlenden Sachkenntnis den Teufel mit Beelzebub austreiben! Denn Diesel trägt zum CO2 Ausstoß bei und verursacht Rußpartikel!
maximilian schrieb am 13.08.2018 16:21 Uhrzustimmen(11) widersprechen(14)
Es gibt Alternativen, weil ökologisch wirtschaftende Betriebe ohne Gyphosat auskommen.
Ulikum schrieb am 11.08.2018 20:59 Uhrzustimmen(18) widersprechen(15)
Zitat: Die Ausstiegsstrategie des Landes bündele verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, schnellstmöglich den Einsatz von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln in der gesamten Landwirtschaft sowie in hessischen Wäldern, Gärten und auf Freiflächen zu beenden, erklärte Hinz am Donnerstag in Wiesbaden.
Und was ist mit der Bundesbahn?

Zitat: Ackerflächen können so vor oder kurz nach der Aussaat und nochmals nach der Ernte unkrautfrei gemacht werden.

Wer setzt schon Glyphosat nach der Ernte und dann nochmals zur Aussaat ein?
Mabruk schrieb am 10.08.2018 15:24 Uhrzustimmen(26) widersprechen(13)
Zitat: "Nun müssten Alternativen zu Glyphosat verstärkt genutzt und weiterentwickelt werden."

Also zunächst Glyphosat verbieten, die Landwirte mit ihrem Problem alleine lassen und danach erst was neues entwickeln - irgendwie stimmt da was nicht. Btw. gibt es derzeit keine vernünftige Alternative.
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