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20.03.2019 | 17:12 | GAP 

Hogan stimmt Landwirte auf mehr Umweltleistungen ein

Brüssel - Umwelt- und Klimaschutz werden nach Aussage von EU-Agrarkommissar Phil Hogan ein wesentlicher Teil der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sein.

Gemeinsame Agrarpolitik 2020
(c) proplanta
Der Ire betonte gestern Abend bei einer Veranstaltung zum Thema GAP 2020 und ihre Weichenstellung für Landwirtschaft und ländliche Räume in Nordrhein-Westfalen in der EU-Vertretung des Bundeslandes, dass nur auf diese Weise die Gelder für die EU-Agrarpolitik vor den Steuerzahlern auch gerechtfertigt werden könne. Um die Bauern wirklich mitzunehmen, sei es zudem wichtig, die Umsetzung der GAP „so einfach wie möglich zu gestalten“.

Hogan ging auch auf die aus EU-Sicht bestehenden Probleme mit der Grundwasserqualität durch Nitrateinträge in Deutschland und Nordrhein-Westfalen ein. Laut dem Agrarkommissar weisen 60 % aller Nitratmessstellen in dem Bundesland zu hohe Werte auf. Gleichzeitig bekräftigte der Brüsseler Agrarchef aber auch, dass aus seiner Sicht die Landwirte „Teil der Lösung und nicht Teil des Problems“ seien.

Die Gastgeberin des Abends, Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser, hob ebenfalls hervor, dass die GAP nach 2020 „wirksamer für die Umwelt und einfacher für die Landwirtschaft“ werden müsse. In Richtung Hogan appellierte die CDU-Politikerin, dass sowohl die Erste Säule als auch die Zweite Säule in ihrer Finanzstärke erhalten bleiben müssten. Sie gab zu bedenken, dass mit Blick auf die agrarstrukturelle Entwicklung auf den Höfen, in der Umwelt- und Naturschutzpolitik sowie bezüglich der Stärkung des ländlichen Raums „enorme Herausforderungen“ zu bewältigen seien, die nicht mit weniger finanzieller Unterstützung erreicht werden könnten.

Derweil warnte der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, im Hinblick auf die geplanten Strategiepläne, die den EU-Mitgliedstaaten mehr Spielräume bei den Agrarumweltmaßnahmen geben sollen, eindringlich vor „einer Abwärtsspirale nach unten“. Es sei zu befürchten, dass einige EU-Länder beim Umweltschutz kaum Ambitionen zeigen würden, während andere Staaten wie Deutschland hier vorpreschen würden. Die Folge wären unfaire Marktbedingungen in der EU, warnte Conzen.

Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Josef Tumbrinck, mahnte indes, dass die immer noch fortschreitende Umweltzerstörung alle belaste, einschließlich der Landwirtschaft. Tumbrinck appellierte an alle Akteure, mit der GAP 2020 hier mehr zu wagen. Die jetzige EU-Agrarpolitik sei, was das Erreichen von Umweltzielen angehe, weit hinter den Erwartungen geblieben.
AgE
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