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21.11.2017 | 12:09 | Glyphosat-Debatte 
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Holzenkamp fordert von EU-Kommission Glyphosat-Zulassung

Berlin - Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) drängt auf eine Neuzulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat, um die in Brüssel seit Monaten vergeblich gerungen wird.

Franz-Josef-Holzenkamp CDU/CSU
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Franz-Josef-Holzenkamp (c) CDU/CSU
Wie der Raiffeisenverband heute mitteilte, hat Präsident Franz-Josef Holzenkamp in einem Schreiben vom 17. November an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis appelliert, erforderlichenfalls die Genehmigung ohne ein mehrheitliches Votum der Mitgliedstaaten zu erteilen. Der DRV-Präsident verwies auf die weitreichenden Folgen eines Auslaufens der Genehmigung nicht nur für die Landwirtschaft, die - zur Bewuchsregulierung - deutlich mehr pflügen oder problematischere Mittel einsetzen müsste.

Mittelfristig befürchtet Holzenkamp eine Absenkung der zulässigen Rückstandshöchstgehalte mit erheblichen Problemen für den internationalen Handel mit Agrarerzeugnissen. Der DRV-Präsident sieht keinen Grund, der gegen eine Erneuerung der Genehmigung für 15 Jahre spricht. Der Raiffeisenverband warnte, eine Nichtzulassung von Glyphosat hätte fatale Folgen für die Landwirtschaft, die Reputation der Bewertungsbehörden und das gesamte Zulassungssystem.

Die erneute Verschiebung der Entscheidung auf den 27. November beschleunigt nach Ansicht des DRV die politische Demontage des europäischen Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel. Der Verband wies auch darauf hin, dass die Hersteller glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel inzwischen angekündigt hätten, die EU-Kommission im Fall weiterer Untätigkeit zu verklagen; der Schaden werde auf 15 Mrd. Euro beziffert.
AgE
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Maria Mehr schrieb am 27.11.2017 20:45 Uhrzustimmen(11) widersprechen(18)
Die Ernährung der Weltbevölkerung ist nicht durch Agrochemiekonzerne gesichert - im Gegenteil. Diese verschlimmern das Ausmaß an Hunger und Zerstörung. Es geht denen nicht um Menschen, die hungern, sondern um Macht und Geld. Die Weltbevölkerung kann nur ernährt werden, wenn global gedacht und regional gehandelt wird. Humusaufbau (ja, es ist auch möglich Wüstenboden fruchtbar zu machen, vgl. Sekem), kein Kunstdünger mehr, kein Soja aus Brasilien etc. um unsere Tiere fett zu kriegen. Es wäre alles möglich, wenn nur genug Menschen es wollten....So wie jetzt leben wir auf Kosten anderer und auch auf Kosten unserer Kinder.
Gast schrieb am 22.11.2017 11:50 Uhrzustimmen(11) widersprechen(11)
@ Mabruk
5941 Tonnen Glyphosat werden von der Landwirtschaft eingesetzt, 40 Tonnen im Privaten bereich. (2012)
Vor der Aussaat werden 5% der Wintergetreide, 18% der Winterraps und 41% der Mais Flächen mit Glyphosat behandelt.
Zur Sikkation werden in Ostdeutschland 20% im rest von Deutschland 5% der Getreide Flächen behandelt. Gibt es in Ostdeutschland mehr Unkraut als im Rest??? Etwa Herrn Kohl seine blühenden Landschaften??? Wohl kaum.
In der Schweiz ist die Sikkation verboten, und dummerweise gibt es dort kein Höfesterben wie in Deutschland.
Die Bauern wehren sich dagegen als Brunnenvergiften hingestellt zu werden. Mit recht, schaut man sich die Zahlen und die Strukturen in der Landwirtschaft an kann man erkennen von wem und zu welchen Zweck Glyphosat verwendet wird. Nicht Bauern sondern Agrarkonzerne kippen das zeug in die Umwelt und die Produzieren ausschließlich Rohstoffe für biodiesel,Biogas und Ethanol. Mit Landwirtschaft hat das schon lange nichts mehr zu tun. Hier ist die Politik gefragt um diesen Geldgeilen Pack den gar aus zu machen.
cource schrieb am 21.11.2017 18:45 Uhrzustimmen(32) widersprechen(18)
jeder hat selbst in der hand seine pestizidaufnahme zu begrenzen: einfach milch-/getreide-/fleisch-/eier-/hülsenfrüchte-soja/gemüse-/bier usw. weglassen und dafür 100% vegane rohkost/bioobst/kräuter---wer sich auf die politiker/regierung verlässt ist wirklich sau dumm
Mabruk schrieb am 21.11.2017 15:10 Uhrzustimmen(7) widersprechen(15)
Gerade bei unserer leider sehr stetig und schnell steigenden Weltbevölkerungszahl ist es unumgänglich, die landwirtschaftliche Produktion zu optimieren - und das geht eben nicht mehr ohne Totalherbizid. In Ermangelung von Alternativen bleibt uns leider nichts anderes als das so in Verruf geratene Glyphosat. Btw. kommt der Rückstand im Bier wohl eher nicht von der Gerste und hat auch nichts mit der Landwirtschaft zu tun. Ich vermute ganz stark, dass hier das Trinkwasser belastet ist, und das kommt daher, weil so viele Leute Glyphosat auf die Straße kippen!!!
trakifreund schrieb am 21.11.2017 12:14 Uhrzustimmen(31) widersprechen(29)
was wäre die ganze Zeit gewesen, wenn man Glyphosat nicht erfunden hätte ?????
Gäbe es keinen Ackerbau mehr ?????
Ein Verbot würde die Agrarindustrie mit ihren zum Teil 1000 und mehr Hektaren treffen.
Man müsste wieder auf alt herkömmlichen Ackerbau zurück kommen !!!
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