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22.05.2007 | 06:54 | G8 

Indien hat Welthandel, Energie und Klimaschutz auf seiner G8-Agenda

Neu Delhi - Noch steht eine Erweiterung der G8 um die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien nicht an

Reisernte
(c) Elwynn - fotolia.com
Nach dem Willen der deutschen G8-Präsidentschaft soll das wichtige Schwellenland aber - wie auch China, Brasilien, Südafrika und Mexiko - weit stärker als bislang in die Gruppe der führenden Industrieländer eingebunden werden. Spitzenpolitiker vom Subkontinent, deren Selbstbewusstsein durch das anhaltende starke Wirtschaftswachstum gestählt ist, werden im Juni zum G8-Gipfel nach Heiligendamm reisen. Die Gespräche dürften sich vor allem um Welthandel, Energiesicherheit und Klimaschutz drehen.

Die Regierung in Neu Delhi hat sich bei der Welthandelsrunde zu einem der Wortführer der Entwicklungsländer aufgeschwungen, die vom Westen ein faires Handelssystem fordern. Die Industrienationen, die mit hochsubventionierten Agrarprodukten auf die Märkte der Entwicklungs- und Schwellenländer drängen wollen, gefährdeten dort die Existenz von Milliarden Bauern, kritisiert die Regierung in Neu Delhi und verlangt einen Abbau dieser Subventionen, wovon im G8- Bündnis unter anderem Frankreich, Deutschland und die USA besonders betroffen wären.

Um Unterstützung wird Indien in Heiligendamm für das Atom-Abkommen mit den USA werben, die den nach indischen Atomwaffentests 1998 weltweit verhängten Nuklearboykott aufheben wollen. Indiens rasantes Wachstum verlangt nach immer mehr Energie, den Hunger nach Strom will die Regierung vor allem durch den Bau von Atomkraftwerken stillen. Einem Ende des Lieferstopps von Nukleartechnologie und -brennstoff muss allerdings die Nuclear Suppliers Group (NSG) zustimmen. Die SG
ist ein Zusammenschluss von 45 Staaten, die über Atomtechnologie verfügen - und in der die G8-Staaten gewichtige Stimmen haben.

Auch aus Klimaschutzgründen will Indien auf Atomkraft setzen. Der Subkontinent wäre vom Klimawandel schwer betroffen. Neu Delhi argumentiert allerdings, dass beim Abbau von Kohlendioxid-Emissionen zunächst die Industrienationen am Zuge seien, die deutlich mehr Energie pro Kopf verbrauchen als das Schwellenland Indien. Trotzdem wird erwartet, dass in Heiligendamm der Druck auf Indien steigen wird, mehr zum Klimaschutz beizutragen. (dpa)




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