Davon würden rund 30 Millionen Kleinbauern mit bis zu zwei Hektar Land profitieren, sagte Finanzminister Palaniappan Chidambaram am Freitag in Neu Delhi bei der Vorlage des Haushalts für das am 1. April beginnende Finanzjahr 2008/2009. Etwa 10 Millionen weitere Bauern, die mehr als zwei Hektar Ackerland besäßen, würden ihre Schulden durch das Hilfspaket um ein Viertel ermäßigt bekommen.
Selbstmorde von Kleinbauern, die sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der Schuldenfalle befreien konnten, sind ein seit Jahren verbreitetes Phänomen in Indien und machen immer wieder Schlagzeilen.
Die von der Kongresspartei geführte Regierung war 2004 angetreten, die Not der Bauern zu lindern. Im kommenden Jahr wird in Indien eine neue Regierung gewählt. Die Dutzenden Millionen Bauern sind eine wichtige Wählerschicht. Nach Angaben Chidambarams sagt das indische Statistikamt für das am 31. März endende Finanzjahr ein Wirtschaftswachstum von 8,7 Prozent voraus. Der Finanzminister betonte, er sei aber zuversichtlich, dass der Durchschnittswert der drei Jahre zuvor von 8,8 Prozent erreicht werde. Im Finanzjahr 2006/2007 hatte das Wachstum bei 9,6 Prozent gelegen. Enttäuschend nannte der Minister das Wachstum im Agrarsektor, das im auslaufenden Finanzjahr auf nur 2,6 Prozent geschätzt werde.
Chidambaram sagte, die staatlichen Ausgaben im Bildungsbereich sollten um 20 Prozent und die im Gesundheitssektor um 15 Prozent erhöht werden. Im Verteidigungsbereich plant die südasiatische Atommacht eine Erhöhung um zehn Prozent. Der von der Regierung der aufstrebenden Wirtschaftsmacht für 2008/2009 eingebrachte Gesamthaushalt umfasst 61,08 Milliarden Dollar (40,38 Milliarden Euro), ein Plus von rund 18,67 Prozent. (dpa)
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