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23.08.2017 | 12:21 | Lukratives Geschäftsmodell 
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ISN fordert: Die Hexenjagd der Tierrechtler endlich zu beenden

Damme - Heute überreicht die derzeit als gemeinnützig anerkannte Albert-Schweitzer-Stiftung vor dem NRW-Landtag einen Appell mit dem Titel „Tierqual-Ministerin entlassen“ – angeblich mit 50.000 Onlineunterschriften, um damit die Entlassung der NRW-Landwirtschaftsministerin zu fordern.

Tierrechtsorganisationen
(c) proplanta
Während der Unterschriftensammlung suggerierte man, hierbei handle es sich um eine Petition. Die ISNInteressengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. zweifelt die Aussagekraft und das Zustandekommen der virtuellen Unterschriftenliste an.

Die ISN fordert, der Hexenjagd gegen Tierhalter endlich ein Ende zu setzen und das Tierrechtlergeflecht zu durchleuchten. Die ISN sieht die Dringlichkeit ihrer eigenen jüngst offiziell eingereichten „echten Petition“ an den NRW-Landtag mit dem Titel „Praktiken und Geflecht der Tierrechtsszene in NRW durchleuchten“ durch das Vorgehen der Albert-Schweitzer-Stiftung untermauert.

Ein lukratives Geschäftsmodell

Die Hexenjagd der Tierrechtsszene gegen Tierhalter ist nicht neu. Immer wieder tauchen illegal aufgenommene Filmaufnahmen aus Ställen auf, die dann entweder über Spenden oder den Verkauf an Medien versilbert werden. Auf der Jagd nach „dem Skandalbild“ wird ein erheblicher „Filmaufwand“ betrieben, um mit entsprechender Dramaturgie, Lichteinstellung usw. einen scheinbaren Treffer zu landen. Erkrankungen bei Tieren gibt es irgendwann in jedem noch so gut geführtem Stall und wenn man lange genug die Kranken-bucht filmt, wird man schon das gewünschte unschöne Bild bekommen

Die Tierrechtsszene hat, wie es scheint, längst ein lukratives Geschäftsmodell für sich daraus entwickelt. In jüngerer Zeit waren bereits eine ganze Reihe  rechtschaffender Landwirtsfamilien betroffen – insbesondere solche mit Vorzeigebetrieben, von Verbandsfunktionären oder auch von Politikern. Je prominenter der Tierhalter, desto höher sein „Marktwert“ und desto besser lassen sich eben die Bilder zu Geld machen. Aktuelles und besonders prominentes Beispiel ist nun die NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking.

Hexenjagd wie im Mittelalter

Hintergrund des heute übergebenen Appells sind die zum Amtsantritt der Ministerin veröffentlichten Bilder aus dem Stall ihres Mannes, welche die Tierrechtler von Tierretter.de zum Teil schon einige Monate vorher bei ihren „nächtlichen Besuchen“ aufgenommenen hatten. Die Albert-Schweitzer-Stiftung hatte hierzu im Nachgang eine Strafanzeige gegen die Ministerin gestellt. Inzwischen hat die zuständige Staatsanwaltschaft verlauten lassen, die Anzeige gegen die Ministerin erst gar nicht weiter zu verfolgen, weil sie für die Schweineställe bereits länger nicht mehr zuständig war.

Die Albert-Schweitzer-Stiftung scheint sich um die Entscheidung dieser rechtsstaatlichen Instanz nicht zu scheren und betreibt aus Sicht der ISN ihre Hexenjagd weiter. Im Mittelalter wurden Hexen in den See geworfen - wenn Sie untergingen und ertranken waren sie frei gesprochen, wenn nicht, waren sie schuldig und wurden verbrannt! Genau so kommt uns nun das Vorgehen der Stiftung vor: Hauptsache die frühere „Massentierhalterin“ wird aus dem Ministeramt gejagt. Dabei geht es weniger um Tierschutz als um das generieren von Spendengeldern. Diesem Vorgehen müssen die staatlichen Organe endlich begegnen und das auf Spendengelder ausgerichtete Spendengeflecht endlich durchleuchten.

Was ist eine solche „Scheinpetition“ der Stiftung wert?

Angeblich 50.000 gesammelte Unterschriften für den als Petition deklarierten Appell, das hört sich erst einmal viel an. Aber ist das wirklich viel? Zum Vergleich: Beim aktuellen Bürgerbegehren in NRW zur Wiedereinführung von G9 an den Schulen werden über eine Million Unterschriften benötigt – und die werden sogar noch amtlich verifiziert. Wie viele Personen stecken denn nun wirklich hinter der angeblichen Petition der Albert-Schweitzer-Stiftung? Haben Sie es einmal selbst ausprobiert? Für die Verifizierung der Unterschrift reicht lediglich eine gültige E-Mail-Adresse, und die ist (sind) schnell angelegt. Ob der jeweils eingetragene Name dann Fakt, Fake oder doppelt ist, ist völlig egal. Es ist also denkbar einfach, seine Unterschrift durch verschiedene E-Mail-Adressen mehrfach abzugeben. Angesichts der Verbissenheit der Tierrechtler-Sympathisanten kann man sich gut vorstellen, wie viel Fake in der Liste dabei ist.

Was passiert mit den Spendengeldern?

Wer die „Petition“ unterschreibt, wird schnell merken, auch bei der Albert-Schweitzer-Stiftung geht es wie bei den übrigen Tierrechtsorganisationen um Spenden. Denn genau zu einem solchen Spendenbutton wird man direkt weitergeleitet, wenn die Unterschrift bestätigt ist. Und solch publikumswirksame Aktionen sind mit Sicherheit „spendenwirksam“. Nicht umsonst bringt man den Appell gerne in den Zusammenhang mit einer Petition. Dabei ist eine echte Petition an den Landtag (analog der jüngsten ISN-Petition an den NRW-Landtag) ein ganz anderer formaler Vorgang. Petition klingt aber wohl besser bei der Spendenakquise.

Auch wenn die Albert-Schweitzer-Stiftung ihre Mittelverwendung weit transparenter darstellt als andere Tierrechtlerorganisationen, so bleiben doch auch hier eine ganze Reihe Fragen. Warum beispielsweise hat die Stiftung kein neutrales Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)? Unsere Meinung: Wer Spendenquittungen in den vorliegenden Größenordnungen ausstellen darf, muss dieses neutrale Spendensiegel haben – alles andere ist nicht seriös und nährt Spekulationen, dass es etwas zu verbergen gibt!

Aktion unterstreicht die Dringlichkeit der ISN-Petition

Mit dieser Aktion hat die Albert-Schweitzer Stiftung einmal mehr die Dringlichkeit der im Juli eingereichten „echten Petition“ der ISN an den NRW-Landtag unterstrichen. Mit dieser Petition mit dem Titel „Praktiken und Geflecht der Tierrechtsszene in NRW durchleuchten“ haben wir den Landtag aufgefordert, die Verknüpfung und Arbeitsteilung in der Tierrechtlerszene, die Spendenpraxis und die Mittelverwendung zu durchleuchten.

Nicht zuletzt geht es auch darum, derartige Hexenjagden und Aktionen am Rande der Rechtsstaatlichkeit zu beenden und die Persönlichkeitsrechte der Tierhalter zu schützen. Der Rechtsstaat darf sich durch die Tierrechtler seine rechtsstaatlichen Instrumente nicht aus der Hand nehmen lassen.
ISN
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Kommentare 
karlmutz schrieb am 02.10.2017 13:38 Uhrzustimmen(28) widersprechen(11)
Ich weiß nicht, soll man das als Dummheit, Einfältigkeit oder Interessenlosigkeit einstufen.Man kann nur den Kopf schütteln, wenn man diese unqualifizierten Äußerungen von proplanta liest.Oder tun die nur so, als hätten sie gar keine Ahnung,machen sich auf gar keine Gedanken um Menschen, Tiere und Umwelt. Leben die vielleicht auf dem Mond??
Wie kann man nur so ignorant sein. Hoffentlich werden die "Verantwortlichen" bald durch Menschen ersetzt, die in der Lage sind, wirklich Verantwortung zu übernehmen für die Schöpfung auf der Erde. 
Tierbesitzerin schrieb am 06.09.2017 22:01 Uhrzustimmen(22) widersprechen(9)
Ja fein, da glaube ich doch zu wissen, was im Hintergrund hier so "läuft".
Besserwisser schrieb am 06.09.2017 12:27 Uhrzustimmen(25) widersprechen(14)
@Tierbesitzerin: Ihr unqualifizierter Kommentar wurde doch auch online gestellt :-)
Tierbesitzerin schrieb am 05.09.2017 20:28 Uhrzustimmen(23) widersprechen(13)
@ "Proplanta" , a propos kontroverse/unsachliche Äußerungen.......werden hier tatsächlich alle Kommentare eingestellt??
Oder veröffentlicht man nur das angenehme "Sortiment" nach dem Spruch von Goethe: " Nun ist die Luft von solchem Spuk so voll, dass niemand weiß wie er ihn nehmen soll"?
Rosi schrieb am 05.09.2017 14:02 Uhrzustimmen(25) widersprechen(15)
Meine Fassungslosigkeit zu "Proplanta" kann ich kaum zum Ausdruck bringen.
Eine Masse von Lobbyisten, die mit ihrer kranken Porfitgier versuchen, alles zu boykotieren, was nicht nach ihren Maßstäben und Vorgaben gehandhabt wird.
Das unendlich qualvolle Leben von tausenden von Tieren geht an diesen Menschen vorbei, sind sie es doch teilweise selbst, die ein solches fördern und tierfreundliche Aktivisten mit unfassbarer Abwehr "nieder machen".
Ein großer Teil der Menschheit ist dabei , emotional zu "verkrüppeln", trauriger Alltag in der Massenzucht, bei so genannten "Züchtern" allgemein.
Es wird in den Kommentaren hier auf "PRO IURE ANIMALIS" hingewiesen, den Newsletter bekomme ich schon sehr lange und es freut mich zu lesen, dass es weitere Interessierte für unsere Mitgeschöpfe, die Tiere gibt.
Der Newsletter von RespekTiere Österreich ist ebenso empfehlenswert. Diese Menschen kümmern sich nicht nur um die armen Tierseelen, sondern gleichermaßen um die vergessenen Menschen in den Armutsländern unserer Erde.
Wer also hat es nötig eine Interssenlobby für Tierqual zu unterstützen???
Proplanta schrieb am 05.09.2017 13:53 Uhrzustimmen(26) widersprechen(19)
@Maria Sommer: Die Meldung stammt nicht aus unserer Feder. Bitte beachten Sie die Quellenangabe! Richtig ist, dass Sie bei uns keine "einseitige" Berichterstattung finden, sondern seit 2006 ausreichend Raum für Meinungsfreiheit. Deshalb scheuen wir uns auch nicht, kontroverse/unsachliche Äußerungen (z.B. wie Ihre) ebenfalls zu veröffentlichen.

@Dr. med. Genth: Sie liegen mit beiden Unterstellung voll daneben.
1.) Vertreten wir keine Lobby, das ist in Fachkreisen bekannt
2.) Gerade diese Gruppe von Landwirten profitiert vom unabhängigen Informationsangebot von Proplanta
Dr.med.Joachim Genth schrieb am 05.09.2017 13:09 Uhrzustimmen(29) widersprechen(11)
"Proplanta" vertritt ausschließlich die Interessen einer Lobby, deren Inhalt Geschäfte ums Geld sind, - und ist schamlos genug, die unfassbare Tierquälerei in den Fleischbetrieben in Deutschland zu verharmlosen.
Ich habe soeben einen sehr guten newsletter von "PRO IURE ANIMALIS" gelesen, den jeder abonnieren sollte.
Übrigens: Ein konventioneller Bauer, der Tiere zum Fleischerzeugen auf eine tierfreundliche Art hält, wird wohl kaum Mitglied beo Proplata werden!
Maria Sommer schrieb am 03.09.2017 22:08 Uhrzustimmen(28) widersprechen(10)
Erst ignorieren sie dich,
dann lachen sie über dich,
dann bekämpfen sie dich -
und dann gewinnst du.
(Mahatma Ghandi)

Ob wirklich jemand ernsthaft glaubt, was Proplanta GmbH & Co. KG in diesem Artikel schreibt. Vielleicht ein paar...
Auf jeden Fall ist Proplanta schon ganz schön am Bekämpfen ihrer "Gegner".
Schweinepriester schrieb am 03.09.2017 14:07 Uhrzustimmen(33) widersprechen(12)
Wenn das alles so einfach wäre: Auf der einen Seite gibt es unzählige Verbraucher, die nicht bereit sind etwas mehr für Qualität und damit tiergerechte Erzeugung zu bezahlen (z.B. Aldi-&Co. Fetischisten) und die gierigen Unternehmen (sei es Schlachter und Massentierhalter), die am Weltmarkt sich eine goldene Nase verdienen oder Subventionen abstauben. Auf der anderen Seite der konventionelle Bauer (Fleischerzeuger), der regelrecht ums Überleben kämpft. Mit letzteren, aussterbenden Spezies wird vom Bauernverband i.d.R. auch geworben, wenn es um artgerechte Haltung/Regionalität etc. geht.

Doch wieso sollten, trotz all diesen Missständen, Tierschutzaktivisten die Legitimation erhalten in Höfe einzubrechen, um dort populäre Filme zu drehen, könnte man jetzt fragen? Ganz einfach, weil viele Veterinärmediziner / Amtstierärzte leider versagen, indem sie bewusst widrige Haltungsbedingungen in Kauf nehmen. Auch hier wird rein monetär/politisch gehandelt – die Ethik bleibt stets auf der Strecke. Diese Perversion lässt sich leider durch das gesamte, hochsubventionierte landwirtschaftliche Systems hinweg beobachten. Doch nirgends ist es so übel wie in der Tierhaltung, es geht nämlich um fühlende Geschöpfe. Genau deshalb braucht das System mutige Tierrechtler, um zumindest etwas politischen Gegendruck zu erzeugen, oder anders ausgedrückt – Tierschutzverstöße aufzudecken.
Realität schrieb am 03.09.2017 12:24 Uhrzustimmen(27) widersprechen(17)
Es ist nicht immer drin, was außen draufsteht. Das gilt leider auch für unser Tierschutzgesetz, das eigentlich dem Schutz der Tiere dienen soll. In Wahrheit vertritt es alle möglichen Interessen, nur nicht das der Tiere. Wie sonst ist es möglich, dass Tiere unter tierschutzwidrigen Bedingungen in Massen gehalten, über Hunderte bzw. Tausende von Kilometern per Lkw oder Schiff transportiert, in Tierversuchen gequält und ohne ausreichende Betäubung geschlachtet werden dürfen. Alles nur Einzelfälle? Leider nicht. Es ist das tägliche Grauen zum Nachteil schmerzempfindlicher Lebewesen, das unser angeblich so gutes Tierschutzgesetz zulässt. Wer hier von Hexenjagd der Tierschützer spricht, kennt die Realität nicht oder will sie nicht wissen...
cource schrieb am 27.08.2017 10:54 Uhrzustimmen(29) widersprechen(10)
ist ja lächerlich, das gesamte profitsystem beruht nur auf legale und illegalen spenden um u.a. politischen entscheidungen zu beschleunigen und bei den tierrechtlern ist es aufeinmal "hexenjagd", dabei hinkt der vergleich gewaltig, weil die hexenjagd damals nur von den machthabern/kirche veranstaltet wurde und die bewegung der tierrechtler von den machtlosen/untertanen erfolgt---also immer schön die füße/klappe still halten
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