«Wir bekennen uns in aller Klarheit zu unseren bäuerlichen familiengeführten Betrieben», sagte Kaniber am Donnerstag in
Herrsching am Ammersee bei der Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).
Die Landwirtschaft leiste bereits einen großartigen Umwelt- und
Naturschutz, aber es müsse noch mehr getan werden. Bei
Gewässerschutz,
Klimaschutz und
Biodiversität solle sich die Landwirtschaft noch mehr einbringen. Das Bauernparlament mit rund 180 Delegierten kommt einmal jährlich in Herrsching zusammen.
Kaniber appellierte an die Bauern, bei der Forschung mitzuarbeiten, etwa Felder zur Verfügung zu stellen. «Wir wollen nicht an Ihnen vorbeiforschen.» Sie rief die Landwirte auch zur Solidarität untereinander auf. Sie dürften sich bei kontroversen Themen wie etwa der Anbildehaltung von Kühen im Stall nicht zerstreiten und spalten lassen, sondern müssten an einem Strang ziehen.
Die Kluft zwischen Stadt und Land zu überwinden, sei eine große Herausforderung. Landwirte hätten ihr berichtet, dass ihre Kinder in der Schule regelrecht gemobbt worden seien. Es sei klar, dass «wir das verzerrte Bild von der Landwirtschaft wieder zurechtrücken müssen».
Die
Bauern sollten sich auch selbst aktiv und selbstbewusst in den sozialen Medien positionieren. Dort seien die Verbraucher von morgen unterwegs. Die Ministerin kündigte auch an, eine Studie zur
Hofnachfolge in Auftrag zu geben, zudem plane sie eine Junglandwirtekommission, um den Nachwuchs zu fördern.
Zum von der neuen Staatsregierung angestrebten
Ausbau ökologisch bewirtschafteter Flächen sagte sie, der
Ökolandbau müsse sich am Markt entwickeln. Konventionelle Landwirtschaft bleibe ebenso wichtig. «Beide haben ihren Markt.»
Bauernpräsident
Walter Heidl sagte, es brauche die nötigen Mittel und Weichenstellungen, um politische Vorgaben mit Leben zu füllen. Nicht zuletzt bei den Vorsorgemaßnahmen für Dürreschäden und andere wetterbedingte Ausfälle forderten die Bauern seit langem eine Möglichkeit, steuerfrei Risikorücklagen zu bilden. Heidl rief die Politik auf, auch auf dem Land für schnelles Internet zu sorgen.