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30.11.2018 | 09:31 | Mehr Eigeninitiative gefordert 

Kaniber mahnt mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft an

Herrsching am Ammersee - Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) hat eine Lanze für die bäuerlichen Familienbetriebe gebrochen und zugleich mehr Eigeninitiative der Landwirte beim Umweltschutz angemahnt.

Landwirtschaft in Bayern
Erstmals hat sich Michaela Kaniber als bayerische Agrarministerin den Fragen des Bauernparlamentes gestellt: In Herrsching diskutierte sie bei der Landesversammlung mit rund 180 Landwirten - und machte Druck. (c) proplanta
«Wir bekennen uns in aller Klarheit zu unseren bäuerlichen familiengeführten Betrieben», sagte Kaniber am Donnerstag in Herrsching am Ammersee bei der Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).

Die Landwirtschaft leiste bereits einen großartigen Umwelt- und Naturschutz, aber es müsse noch mehr getan werden. Bei Gewässerschutz, Klimaschutz und Biodiversität solle sich die Landwirtschaft noch mehr einbringen. Das Bauernparlament mit rund 180 Delegierten kommt einmal jährlich in Herrsching zusammen.

Kaniber appellierte an die Bauern, bei der Forschung mitzuarbeiten, etwa Felder zur Verfügung zu stellen. «Wir wollen nicht an Ihnen vorbeiforschen.» Sie rief die Landwirte auch zur Solidarität untereinander auf. Sie dürften sich bei kontroversen Themen wie etwa der Anbildehaltung von Kühen im Stall nicht zerstreiten und spalten lassen, sondern müssten an einem Strang ziehen.

Die Kluft zwischen Stadt und Land zu überwinden, sei eine große Herausforderung. Landwirte hätten ihr berichtet, dass ihre Kinder in der Schule regelrecht gemobbt worden seien. Es sei klar, dass «wir das verzerrte Bild von der Landwirtschaft wieder zurechtrücken müssen».

Die Bauern sollten sich auch selbst aktiv und selbstbewusst in den sozialen Medien positionieren. Dort seien die Verbraucher von morgen unterwegs. Die Ministerin kündigte auch an, eine Studie zur Hofnachfolge in Auftrag zu geben, zudem plane sie eine Junglandwirtekommission, um den Nachwuchs zu fördern.

Zum von der neuen Staatsregierung angestrebten Ausbau ökologisch bewirtschafteter Flächen sagte sie, der Ökolandbau müsse sich am Markt entwickeln. Konventionelle Landwirtschaft bleibe ebenso wichtig. «Beide haben ihren Markt.»

Bauernpräsident Walter Heidl sagte, es brauche die nötigen Mittel und Weichenstellungen, um politische Vorgaben mit Leben zu füllen. Nicht zuletzt bei den Vorsorgemaßnahmen für Dürreschäden und andere wetterbedingte Ausfälle forderten die Bauern seit langem eine Möglichkeit, steuerfrei Risikorücklagen zu bilden. Heidl rief die Politik auf, auch auf dem Land für schnelles Internet zu sorgen.
dpa/lby
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