(c) proplanta Landwirtschaftsminister Robert Habeck ließ die jahrzehntelange Praxis stoppen, im Labor mikrobiologisch untersuchten Käse an Kantinen zu verkaufen, in denen Bedienstete des Landes essen. «Das war ein klarer Rechtsverstoß - da beißt die Maus keinen Faden ab», sagte Habeck am Donnerstag der dpa. «Lebensmittel aus Laboren dürfen nicht weiter verwendet und schon gar nicht verkauft werden.» Über den Fall hatten zuvor die «Kieler Nachrichten» berichtet, nachdem das Gesundheitsamt die Sache aufgespürt hatte.
Um die 80 Kilogramm Käse und 50 Kilogramm Butter fallen monatlich zur Analyse an, werden auf Fettgehalt, Schnittfestigkeit und diverse Vorschriften geprüft. «Dabei ist nichts Ekliges und kein Risiko, das sind hochwertige Lebensmittel», sagte Habeck. Mindestens seit 25 Jahren verspeisten Staatsdiener unbeschadet den Laborkäse, der nun in die Biogasanlage geht. «Als Mensch tut es mir in der Seele weh, dass dieses hochwertige Lebensmittel weggeworfen werden muss», sagte der Minister. Das Lebensmittel- und Futterrecht des Bundes verlangt das.
Im Übrigen wurden die Einnahmen aus dem illegalen Käse-Verkauf stets korrekt im Landeshaushalt verbucht - in Höhe von jährlich 2.000 Euro. (dpa/lno)
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