Das kommunale Impfzentrum in Bonn sei «regelrecht überrannt» worden, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) im Radiosender WDR 5. Die erst am Donnerstagmorgen frei geschalteten Termine für Kinderimpfungen seien «nach kürzester Zeit» ausgebucht gewesen. «Das hat uns auch gezeigt, wie groß das Interesse der Eltern ist, ihre Kinder durch eine frühzeitige Impfung schützen zu können», sagte Dörner.
Auch in Essen warteten kurz vor der Öffnung des Impfzentrums einige Kinder und ihre Eltern in der Schlange. Mit Kuscheltieren im Arm und Glücksbringern im Gepäck stellten sich die Kinder der Impfung. Durch das Impfzentrum hallten am Freitag immer wieder Angstschreie und lautes Weinen, die meisten Kinder nahmen die Spritze aber tapfer und leise an.
«War's das schon?», fragte etwa ein Mädchen nach der Spritze. Bei den meisten Eltern war die Erleichterung groß. «Mein Sohn ist stark vorerkrankt, ich bin froh, dass er jetzt geimpft ist», sagte eine Mutter direkt nach der Impfung. «Je mehr Aufklärung, desto besser.»
Auch in Düsseldorf liefen die Impfungen am Freitag an. «Mit den Kinderimpfungen können wir das Schutzniveau genau derjenigen Altersklassen erhöhen, unter denen Corona-Infektionen derzeit am weitesten verbreitet sind», sagte Oberbürgermeister Stephan Keller.
Mehr als 2.400 Impftermine seien bereits vereinbart worden, das zeige, dass die Familien bereits auf den Start gewartet hätten. Aufgrund der begrenzten Liefermengen seien zurzeit etwa 200 Kinderimpfungen am Tag möglich.
Etliche Kreise und kreisfreie Städte hatten im Vorfeld von einem großen Interesse an den Kinderimpfungen in den kommunalen Impfzentren berichtet. In Bonn sei das Impfniveau auch bei Erwachsenen von Anfang an sehr hoch gewesen, sagte Dörner. Sie vermute, dass deshalb auch der Andrang für Kinderimpfungen überdurchschnittlich sei.
Erste Kinderärzte in Nordrhein-Westfalen hatten am Montag mit der Corona-Impfung von Fünf- bis Elfjährigen begonnen. Die Praxen der Kinder- und Jugendärzte sollen der Schwerpunkt der Kinderimpfungen sein, damit die Impfungen möglichst kindgerecht verlaufen und dem besonderen medizinischen Beratungsbedarf der Eltern entsprochen werden kann, hatte das Gesundheitsministerium im Vorfeld mitgeteilt.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher Aufklärung aber auch alle Kinder geimpft werden. Verwendet wird ein niedriger dosierter Biontech-Impfstoff.
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