Die Polizei sprach von mehr als 500 Demonstranten, die bei einem Besuch von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihrem Ärger
Luft machten. Klöckner diskutierte im Rathaus mit Vertretern der Initiative «Land schafft Verbindung», die ihre Sorgen etwa über die Verschärfung der
Düngeverordnung zum Ausdruck brachten.
Klöckner stellte den Landwirten anschließend ein weiteres Treffen in Berlin in Aussicht. Die Ministerin nahm die
Bauern unter anderem gegen laute Kritik einiger Dutzend Tierrechtsaktivisten in Schutz, die ebenfalls in Töpen demonstrierten: Wer Landwirte in Deutschland als Tierquäler darstelle, sei nicht fair. Man müsse zusammenarbeiten und dürfe sich nicht extrem und ideologisch gegenseitig verurteilen.
Die Initiative «Land schafft Verbindung» protestiert seit Monaten gegen die
Agrarpolitik und verschärfte Umweltauflagen. Jährlich müssen Tausende von Bauern den
Betrieb einstellen, weil sich die Landwirtschaft immer weniger lohnt. Außerdem wehren sie sich gegen Vorwürfe von Umweltschützern und Politikern, dass die konventionelle Landwirtschaft schlecht für Natur, Umwelt und Trinkwasser sei.
Vor dem Gespräch mit den Landwirten hatte Klöckner eine Bio-Firma besucht. Die Unternehmensgruppe mit mehr als 5.500 Mitarbeitern ist nach eigenen Angaben
Marktführer im Großhandel mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik im deutschsprachigen Raum.