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29.05.2020 | 05:05 | Nahrungsmittelpreise 

Klöckner gegen billige Lebensmittel

Berlin / Mainz - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat Billigpreise für Nahrungsmittel und die Werbung dafür kritisiert.

Dumpingpreise
Klöckner gegen Billigpreise und Billig-Werbung für Lebensmittel. (c) proplanta
«Ich halte das für ein fatales Signal», sagte sie am Donnerstag in Berlin zu Ankündigungen aus dem Lebensmitteleinzelhandel, die Preise für Fleisch und Wurst zu senken.

«Der Preis ist mehr als eine Zahl», sagte die Ministerin vor Gesprächen mit Vertretern des Lebensmittelhandels. «Er gibt eine Art Wertschätzung wieder. Und das muss sich auch in Wertschöpfung niederschlagen, wenn wir wirklich wollen, dass die, die in der Produktion sind, nach höheren Standards produzieren können.»

«Was nicht funktioniert, ist, hohe Standards zu fordern, die viel Geld kosten, aber am Ende einen Preis dazu anzubieten, der nicht passt», sagte die Ministerin. «Ein angemessener Preis ist ein Preis, von dem die Bauernfamilie leben kann, der Tierwohl und angemessene Arbeitsbedingungen möglich macht.»

Eine «aggressive Werbung» mit Mini-Preisen für Lebensmittel sei «das Gegenteil von Wertschätzung». «Wer Kampfpreise bei Waschmitteln nutzt, meinetwegen. Aber Kampfpreise bei Lebensmitteln, das hat ganz andere Implikationen.» Lebensmittel müssten stärker mit anderen Faktoren beworben werden: Mit Qualität, Nachhaltigkeit, Tierwohl und Innovation.

Deswegen sei es wichtig, «dass es Leitplanken für eine Wertschätzung in der Werbung für Lebensmittel gibt». Sie sei dafür, in solche Überlegungen auch den Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft, den Deutschen Werberat und das Bundeskartellamt einzubeziehen. «Ich sehe die Branche in der Verantwortung, denn der Handel kann sich dazu in den kartellrechtlich zugelassenen Grenzen verpflichten.»
dpa
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