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25.06.2020 | 01:34 | Schlachtindustrie 

Klöckner plant Beratungen über Situation am Fleischmarkt

Berlin / Düsseldorf - In der Debatte um Billigpreise für Fleisch will Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) über Konsequenzen beraten.

Fleischproduktion
Klöckner will mit Ländern und Verbänden über Fleischmarkt beraten. (c) proplanta
Dazu lädt sie mit ihrer nordrhein-westfälischen Amtskollegin Ursula Heinen-Esser (CDU) und Niedersachsens Ressortchefin Barbara Otte-Kinast (CDU) an diesem Freitag zu einem Treffen nach Düsseldorf.

An dem «Branchengespräch» zur gesamten Kette des Marktes vom Stall bis zum Teller sollen Vertreter von Tierhaltern, Schlachtereien, Ernährungswirtschaft, Handel und Verbraucherschützer teilnehmen. Auch das Bundeskartellamt, Tierschützer und Tierärzte werden erwartet.

Heinen-Esser (CDU) forderte nach den Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen einen «echten Neuanfang» in der Fleischwirtschaft. «Wenn wir nicht in der gesamten Kette der Fleischproduktion Änderungen herbeiführen, dann werden wir in wenigen Monaten auch nach der Pandemie hier wieder stehen und die Zustände beklagen», sagte sie am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde im Düsseldorfer Landtag. Firmen wie Tönnies schlachteten täglich 25.000 bis 30.000 Tiere  - «damit wir billigstes Fleisch in den Discountern kaufen können».

Notwendig sei eine «Neujustierung» der Tierhaltung in Deutschland, teilte das Bundesministerium mit. Fleisch und Wurst seien oft zu billig. Unter diesen Bedingungen seien faire Arbeitsbedingungen und Löhne, hohe Tierwohlstandards und ein auskömmliches Einkommen von Tierhaltern schwer zu erreichen. «Wir alle stehen hier in der Verantwortung. Deshalb setzen wir auf die Teilnahme und Mitarbeit der gesamten Kette», erklärten die drei Ministerinnen.

Nach dem großen Corona-Ausbruch beim Branchenriesen Tönnies geraten das Unternehmen und die ganze Schlachtindustrie immer stärker unter Druck. Billigangebote in Supermärkten stehen am Pranger. Klöckner setzt sich nun auch für eine Tierwohlabgabe ein, die auf Fleisch und andere tierische Produkte aufzuschlagen wäre. Dies empfiehlt auch eine Expertenkommission des Bundesministeriums als ein Element der Finanzierung, um Bauern bei Stallumbauten zu unterstützen.
dpa
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