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24.04.2021 | 11:15 | Legehennenhaltung 

Klöckner will Ei-Kennzeichnung für Verarbeitungsprodukte

Berlin - Bundesagrarministerin Julia Klöckner dringt auf eine verpflichtende Kennzeichnung zur Haltungsform der Hennen für Eier in verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln und Keksen.

Verarbeitung von Eiern
Bei losen Eiern können Supermarktkunden leicht sehen, wie die Hühner leben: mit einem Zahlencode. Die Ministerin will nun Druck machen, dass so etwas auch für «verstecktes» Ei in Pudding und Co. kommt. (c) proplanta
Bei rohen Eiern könnten Verbraucher dies bereits erkennen, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Das ermöglicht eine bewusste und gut informierte Entscheidung beim Einkauf im Sinne des Tierwohls.»

Bei Frischei-Nudeln, ei-haltigen Backwaren oder Mayonnaise gehe diese Information aber verloren. Das wolle sie ändern. Die EU-weite Kennzeichnungspflicht für unverarbeitete Eier sollte auf alle Produkte erweitert werden, in denen Eier verarbeitet wurden.

Die Kennzeichnung sei den Verbrauchern bekannt und viele achteten sehr bewusst darauf, sagte Klöckner. Bei rohen Eiern muss schon seit Jahren ein Zahlencode aufgedruckt werden. Dabei steht 0 für Bio-Eier, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung.

Eine Ausweitung der Kennzeichnung auf verarbeitete Produkte soll an diesem Montag auch Thema bei Beratungen der EU-Agrarminister sein, wie ihr Ressort mitteilte. Klöckner hatte sich grundsätzlich auch schon vor einiger Zeit dafür ausgesprochen.

Tier- und Verbraucherschützer fordern die Kennzeichnung verarbeiteter Eier seit längerem und setzen auf einen Effekt zu tierfreundlicheren Haltungsformen. Einst übliche «Käfig-Batterien» sind EU-weit bereits seit Jahren verboten, in Deutschland leben die meisten Legehennen in Ställen in Bodenhaltung sowie in Freilandhaltung mit Auslauf.

Beim Einkauf der privaten Haushalte liegen laut Ministerium Eier aus Bodenhaltung mit rund 61 Prozent vorn, gefolgt von Freilandhaltung mit etwa 24 Prozent, Bio-Eiern mit 9 Prozent und der Haltung in ausgestalteten «Kleingruppen-Käfigen» mit 2 Prozent.

In der Hennenhaltung in Deutschland will Klöckner zudem massenhaftes Kükentöten ab Anfang 2022 verbieten. Stattdessen sollen Verfahren auf breiter Front einsetzbar sein, die das Geschlecht im Ei erkennen und männliche Küken gar nicht erst schlüpfen lassen.

Ab Anfang 2024 sollen laut den Gesetzesplänen dafür nur noch Methoden erlaubt sein, die zu einem früheren Zeitpunkt beim Brüten funktionieren. Das soll Schmerz für das Embryo vermeiden. Jährlich werden mehr als 40 Millionen männliche Küken nach dem Schlüpfen routinemäßig getötet, weil sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen.
dpa
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