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17.05.2023 | 08:04 | Getreide-Abkommen 
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Kreml: Viele offene Fragen bei Getreide-Abkommen - keine Entscheidung

Moskau - Der Kreml sieht vor dem Auslaufen des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer weiter viele offene Fragen.

Getreide-Abkommen 2023
(c) proplanta
Es gebe noch keine Entscheidung von russischer Seite für oder gegen eine Fortsetzung der Schwarz-Meer-Initiative, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. «Es muss eine Entscheidung getroffen werden», sagte er. Moskau beklagt immer wieder, es gebe für Russland keine Fortschritte bei den Verhandlungen. Deshalb sehe es nicht gut aus für eine Verlängerung des Abkommens nach dem 18. Mai.

Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen russischer Agrargüter behinderten. So hätten die russischen Hersteller von Düngemitteln weiter Probleme, ihre Waren zu exportieren. Kremlchef Wladimir Putin hatte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, sich international dafür einzusetzen, dass russische Schiffe wieder ungehindert fahren können. Probleme gibt es etwa beim Abschluss von Versicherungen für die Frachter, aber auch bei den Bezahlungen, weil Geldüberweisungen durch die mit Sanktionen belegten russischen Banken schwierig sind.

Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Getreide-Abkommen platzen zu lassen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden. Scheitert das Abkommen, könnte die russische Kriegsflotte die Verschiffung des Getreides über das Schwarze Meer verhindern.

Experten befürchten, dass es beim Fehlen der Mengen auf dem Weltmarkt erneut zu einem Preisanstieg und möglichen Engpässen in ärmeren Ländern kommt. Die Ukraine gehört zu den bedeutenden Exporteuren von Getreide. Das durch Russlands Krieg finanziell geschwächte Land ist zudem dringend auf die Einnahmen aus dem Getreideverkauf angewiesen. Im vergangenen Sommer hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Ende der Blockade im Schwarzen Meer vermittelt und mit dem Getreide-Abkommen den Export ermöglicht.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 17.05.2023 12:42 Uhrzustimmen(41) widersprechen(7)
Tja nun, hier ist jetzt tatsächlich eine Quadratur des Kreises vonnöten:

Aktuell tritt der Handel den heimischen Bauern gehörigst in den Allerwertesten, nimmt allenfalls zu Spottpreisen auf Vorkriegsniveau hier in Deutschland verfügbare Partien überhaupt auf, unsere Mühlenwirtschaft vermeldet in geradezu perfide arrogant vornehmer Zurückhaltung, man sei bis zum Anschluss an die neue Ernte bestens versorgt und hinreichend eingedeckt.

Ukrainische Ware soll dem Vernehmen nach diese Läger der Händler und Mühlen, unsere Verbraucherregale allesamt, förmlichst überquellen lassen. Ein heroisch leibhaftiger Ukrainefreund konsumiert auch im Ländle Cerealien ukrainischen Ursprungs, während die heimischen Erzeugnisse in den Lägern vergammeln dürfen/müssen. Unsere „Einheitsbedingungen des Deutschen Getreidehandels“ sind dabei mittlerweile komplett obsolet. Ja, liebe Verbraucher, essen müsst ihr, was euch auf euren Tellern kredenzt wird. Eure Bauern aber verspüren weiterhin penetrant schmerzhaft innerhalb dieser infolge menschenverachtender Kriegsverbrechen vollkommen aus den Fugen geratenden Wertevorstellungen äußerst schmerzhaft Özdemirs Peitsche, und werden obendrein ökonomisch willentlich und wissentlich verlogen auch noch platt gemacht.

Wie finden unsere Politiker, die gesamte EU_Kommission, jetzt gesichtswahrend aus einem solchen Desaster überhaupt heraus!? - Anderen Staaten wirft man vor, als Hintermänner Putins die verhängten Sanktionen bewusst zu unterwandern, eine Fortschreibung des am 18.05.2023 auslaufenden Getreideabkommens mit der Zustimmung Russlands gibt es aber nur, wenn man die verhängten Sanktionen lockert bzw. in Teilen aussetzt.

Die mediale Öffentlichkeit, unsere 4. Macht im Staate, wird hoffentlich äußerst hellhörig kritisch begleiten, ob man jetzt zu einem mit entsprechender Moral und Ethik verpflichtenden Stehvermögen in der Außenwirkung erstarken wird oder ob die verhängten Sanktionen, wenn es hart auf hart kommt, allenfalls eine scheinheilige Alibifunktion zu erfüllen haben. Unter dem Deckmantels des Schweigens kam doch bislang weit eher letzteres zum Tragen...

Bei den Hungernden in Afrika kommt Getreide ohnehin nicht an, dieses füllt allenfalls die Läger/Geldspeicher unserer äußerst fresswütigen Handelspartner der Bauern hier am EU-Binnenmarkt. Die jüngst erst publik gewordenen Geschehnisse rund um das „Getreideabkommen der Schande“ über die Grenzen Osteuropas auf dem Landwege ließ in dieser Frage jedenfalls extrem tief blicken. Eine ganz offen ausgelebte Korruption ist in diesen Kriegszeiten das augenscheinlich bewusst forcierte, durchaus probate Mittel aller handverlesenen Kriegsgewinnler. Elitär abgehoben wusste man unverblümt mit den entsprechenden Jahresschlussbilanzen zu protzen, womit das betroffene Umfeld augenscheinlich für total einfältig eingeschätzt wurde. - Putin weiß das sicherlich auch...!!! Kauft er sie schlussendlich nicht alle!?
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