Die Stabsstelle der Regierung sollte am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen, wie ein Sprecher in Magdeburg mitteilte. Ministerpräsident Reiner Haseloff (
CDU) hatte den Krisenstab am Dienstag ins Leben gerufen. Wer daran genau beteiligt ist, stand noch nicht fest. «Erste Anlaufstelle für die Betroffenen sind die Kommunen», sagte der Sprecher. Das Land werde finanzielle Hilfen zur Verfügung stellen, die Höhe sei aber noch unklar.
Der Landesbauernverband beklagte Schäden in Millionenhöhe, auch durch verwüstete Felder mit Mais, Rüben, Kartoffeln und Zwiebeln. Besonders dramatisch sei die Lage für Landwirte mit beschädigten und einsturzgefährdeten Tierställen. «Sie wissen oft nicht wohin mit den Tieren», teilte Verbandssprecher Christian Apprecht in Magdeburg mit. Obwohl in vielen Fällen Versicherungen die Schäden ausgleichen, bleibe wie in den betroffenen Privathaushalten die Ohnmacht gegenüber den anstehenden Aufräumarbeiten.
Die liefen in den Unwetterregionen weiter auf Hochtouren, wie ein Sprecher des Salzlandkreises in Bernburg mitteilte. Zudem gehe es nach wie vor darum, alle von Hagel, Regen und Sturm beschädigten Dächer so schnell wie möglich wieder dicht zu bekommen. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk sind seit Sonntagabend in den Ortschaften unermüdlich im Einsatz, um zumindest mit Planen und Holzlatten die Häuser vor neuen Schäden zu bewahren. Zusätzliche Helfer seien aus anderen Regionen des Landes wie dem Landkreis Börde gekommen. Rund 3.500 Menschen leben den Angaben zufolge in den am schlimmsten vom
Unwetter betroffenen Orten im Salzlandkreis.
Ärmel hochkrempeln und Schlamm beseitigen hieß es auch weiterhin im Landkreis Mansfeld-Südharz, beispielsweise in Gerbstedt und dem kleinen Ort Pfeiffhausen. Mit Blick auf die von Äckern kommenden Schlammlawinen wie kürzlich in Riestedt betonte der Sprecher des Bauernverbandes: «Pauschalkritik und schnelle Schuldzuschreibungen bringen niemandem eine dauerhafte Gewissheit, nicht mehr von den Naturgewalten heimgesucht zu werden». (dpa/sa)