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17.01.2013 | 21:02 | Agrarzahlungen 

Kritischer Agrarbericht bemängelt Verteilung von EU-Geldern

Berlin - Das deutsche Agrarbündnis hat im Vorfeld der weltgrößten Ernährungsmesse Grüne Woche ein Umdenken in der deutschen Agrarpolitik gefordert.

Kritischer Agrarbericht
(c) proplanta
Anstatt große Teile der EU-Gelder an Großbetriebe weiterzureichen, sollten die Hilfen verstärkt auch ländlichen Kleinbetrieben zugute kommen. Dies schreiben die im Bündnis organisierten Verbände im neuen Kritischen Agrarbericht. Stattdessen werde durch die Hilfsgelder der EU ein Agrarsystem aufrechterhalten, dass sich nicht ausreichend um Natur- und Tierschutz kümmere, sagten Vertreter der Verbände bei der Vorstellung des Agrarberichtes am Donnerstag in Berlin.

Sie bemängelten die Blockadehaltung deutscher EU-Abgeordneter zu den Reformplänen des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos. Im Fokus der Abgeordneten stünden nach wie vor die Interessen der Großbetriebe, anstatt sich für den ländlichen Raum einzusetzen, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Das Agrarbündnis befürchtet nun, dass Teile der für 2014 geplanten Reform am Widerstand der deutschen Politik scheitern.

Die viel diskutierte europäische Agrarreform steht in diesem Jahr im Zentrum des 300-seitigen Agrarberichts. Die Pläne der EU sehen unter anderem vor, dass Hilfsgelder für Bauern stärker an ihre Leistungen für das Gemeinwohl gekoppelt werden - also an den Umweltschutz. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und der deutsche Bauernverband wollen dagegen am Status Quo in der Agrarindustrie festhalten. Deutsche Landwirte hätten bereits in den vergangenen Jahren viele Ökoauflagen erfüllen müssen.

Im Agrarbericht mahnt das Agrarbündnis jedoch auch an, dass die EU-Vorschläge in Tier- und Umweltschutzfragen verbesserungswürdig seien. Die Reform müsse noch «grüner und gerechter» werden, sagte Agrarbündnis-Geschäftsführer Frieder Thomas. Dennoch müsse an den Plänen festgehalten werden, um dem ländlichen Raum eine Perspektive zu bieten und Arbeitsplätze zu sichern, heißt es in dem Bericht. (dpa)
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