Die «bauernfeindliche Politik» forciere ein Höfesterben, kritisierten sie vor Beginn des Parteitags in Neustadt an der Weinstraße. Die Arbeit eines gesamten Berufsstands stehe auf dem Spiel. «Die
Wettbewerbsfähigkeit und Existenz mittelständischer Erzeugerbetriebe im ländlichen Raum ist gefährdet.» Kinder von Landwirten überreichten Klöckner einen Forderungskatalog.
Die Ministerin und CDU-Landesvorsitzende kündigte am Samstag im Gespräch mit den Landwirten vor der Tagungshalle eine «Wertschätzungskampagne für deutsche
Lebensmittel und die, die sie erzeugen» an. «Wir als Christdemokraten sind an der Seite der Bauern», sagte Klöckner. Sie versprach den Landwirten am Runden Tisch Insektenschutz jede Regelung zusammen mit den
Bauern auf ihre Auswirkungen abzuklopfen. Die Ampel-Landesregierung forderte sie auf, die Nitrat-Messstellen im Land passgenauer zu gestalten.
Der Landtagsfraktionsvorsitzende Christian Baldauf sagte, «wenn wir die Umwelt schonen wollen gehören alle in ein Boot». Die Verbraucher müssten auskömmliche Preise bezahlen, die Bauern sich noch mehr im Umweltbereich betätigen und «die Umweltschützer dürfen nicht dauernd die Bauern bashen».
Unter dem Motto «Land schafft Verbindung - Wir rufen zu Tisch» hätten sich bereits über 100.000 Menschen an bundesweiten Demos gegen das Agrarpaket beteiligt, betonten die protestierenden Landwirte und Bauern, die nach dem Gespräch mit Klöckner mit Traktoren von dem Tagungsort der
CDU zum Hambacher Schloss aufbrachen. Gesellschaft und Politik müssten wachgerüttelt werden. «Mit jedem Landwirt, der seinen
Betrieb aufgibt, verschwindet nicht nur fachliches Know-how, sondern auch ein Stück Vielfalt im ländlichen Raum», heißt es in ihrer Mitteilung zu der Demo.
Alexander Friedrich, Landwirt aus Hochdorf-Assenheim und Mitinitiator von «Land schafft Verbindung» in der Pfalz sagte: «Wenn wir unseren Kindern und Enkeln Versorgungssicherheit und gesunde
Nahrungsmittel bieten wollen, dann müssen wir uns mit allen maßgeblichen Gruppen in unserer Gesellschaft über den Stellenwert von Landwirtschaft verständigen.» Das Agrarpaket müsse gestoppt werden, «da zu viele Faktoren einfach nicht umsetzbar sind!»