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08.05.2020 | 01:37 | Neuregelung der Pachtflächen 

Landesflächen in Mecklenburg-Vorpommern sollen ökologischer bewirtschaftet werden

Schwerin / Neubrandenburg - Die Verpachtung von landeseigenen Agrarflächen soll in Mecklenburg-Vorpommern neu geregelt werden.

Pachtflächen in Mecklenburg-Vorpommern
Die geplante Neuregelung der Pachtflächen des Landes stößt auf Kritik beim Bauernverband und Zustimmung bei der linken Opposition. Das Land will mehr Ökologie fordern. Die verpachtete Landesfläche macht nur einen winzigen Teil der Landwirtschaftsflächen aus. (c) proplanta
Am Donnerstag befasste sich der Agrarausschuss des Landtags mit den Plänen von Agrarminister Till Backhaus (SPD). Er sagte nach Ministeriumsangaben, das Land werde von den Pächtern fordern, mehr für die Artenvielfalt und den Klimaschutz zu tun.

Im Gegenzug erhielten die Bauern hochwertige Flächen zu moderaten Pachtpreisen zur Bewirtschaftung. Das Land werde zudem innerhalb der nächsten zehn Jahre Flächen aus der Verpachtung nehmen, um mit Aufforstung oder Wiedervernässung seinen Klimazielen näher zu kommen. «Auch das kostet Geld, doch der Gewinn, nämlich eine intakte Umwelt zu erhalten, wird um ein Vielfaches höher sein», meinte Backhaus.

Das Land verpachtet laut Ministerium 87.000 Hektar an Landwirte. Nach Angaben des Statistischen Amtes werden in Mecklenburg-Vorpommern etwa 1,3 Millionen Hektar bewirtschaftet, davon eine Million Hektar Ackerland.

Der Landesbauernverband kritisierte, dass Landwirte über die gesetzlich bestehende Greening-Verpflichtung hinaus, auf weiteren fünf Prozent und damit nun 10 Prozent der gepachteten Landesflächen Umweltleistungen erbringen sollen.

«Eine Entschädigung für die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen sieht der Vertragsentwurf nicht vor», monierte Bauernpräsident Detlef Kurreck. «Deshalb können wir keinem Landwirt empfehlen, diesen Pachtvertrag zu unterschreiben.» Zudem bemängelte er, dass der Entwurf im Vorfeld nicht mit dem Verband abgestimmt worden sei.

Auch die diskutierte Aufforstung eines Teils der Landesflächen sieht der Bauernverband kritisch. Die Corona-Pandemie mache deutlich, wie wichtig regional produzierte Lebensmittel für die Versorgung der Bevölkerung seien. 

Die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Mignon Schwenke, sagte, wenn künftig die Pachtverträge stärker darauf ausgerichtet werden, Boden, Wasser und Insekten zu schützen, gehe die Landwirtschaft einen Schritt in die richtige Richtung.

Wenn der Einsatz von Pestiziden und Agrochemikalien verringert werden müsse und wenn der Anteil von arbeitsintensiven Kulturen wie die Kartoffel Vorrang bekomme, habe auch die Landwirtschaft eine Zukunft fernab von einer Exportorientierung in die ganze Welt.
dpa/mv
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