Am Donnerstag befasste sich der
Agrarausschuss des Landtags mit den Plänen von
Agrarminister Till
Backhaus (SPD). Er sagte nach Ministeriumsangaben, das Land werde von den Pächtern fordern, mehr für die
Artenvielfalt und den
Klimaschutz zu tun.
Im Gegenzug erhielten die Bauern hochwertige Flächen zu moderaten Pachtpreisen zur Bewirtschaftung. Das Land werde zudem innerhalb der nächsten zehn Jahre Flächen aus der Verpachtung nehmen, um mit Aufforstung oder Wiedervernässung seinen Klimazielen näher zu kommen. «Auch das kostet Geld, doch der Gewinn, nämlich eine intakte Umwelt zu erhalten, wird um ein Vielfaches höher sein», meinte Backhaus.
Das Land verpachtet laut Ministerium 87.000 Hektar an Landwirte. Nach Angaben des Statistischen Amtes werden in Mecklenburg-Vorpommern etwa 1,3 Millionen Hektar bewirtschaftet, davon eine Million Hektar Ackerland.
Der
Landesbauernverband kritisierte, dass Landwirte über die gesetzlich bestehende Greening-Verpflichtung hinaus, auf weiteren fünf Prozent und damit nun 10 Prozent der gepachteten Landesflächen
Umweltleistungen erbringen sollen.
«Eine
Entschädigung für die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen sieht der Vertragsentwurf nicht vor», monierte
Bauernpräsident Detlef Kurreck. «Deshalb können wir keinem Landwirt empfehlen, diesen
Pachtvertrag zu unterschreiben.» Zudem bemängelte er, dass der Entwurf im Vorfeld nicht mit dem Verband abgestimmt worden sei.
Auch die diskutierte Aufforstung eines Teils der Landesflächen sieht der
Bauernverband kritisch. Die Corona-Pandemie mache deutlich, wie wichtig regional produzierte
Lebensmittel für die Versorgung der Bevölkerung seien.
Die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Mignon Schwenke, sagte, wenn künftig die
Pachtverträge stärker darauf ausgerichtet werden, Boden, Wasser und Insekten zu schützen, gehe die Landwirtschaft einen Schritt in die richtige Richtung.
Wenn der Einsatz von Pestiziden und Agrochemikalien verringert werden müsse und wenn der Anteil von arbeitsintensiven Kulturen wie die
Kartoffel Vorrang bekomme, habe auch die Landwirtschaft eine Zukunft fernab von einer Exportorientierung in die ganze Welt.