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14.11.2013 | 10:03 | Koalitionsverhandlungen 2013 
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Landjugend gegen Änderung der Hofabgabeklausel

Berlin - „Bei den Koalitionsverhandlungen wird rückwärts gedacht, anstatt die Zukunft zu gestalten!“

Betriebsnachfolge
(c) proplanta
Die beiden Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) sind empört von Ankündigungen, nach denen die Hofabgabeklausel neu gestaltet werden soll.

„Durch die Änderungen der Hofabgabeklausel in der letzten Legislaturperiode ist der Reformbedarf gedeckt“ stellt Matthias Daun klar. Eine erneute Umgestaltung geht zu Lasten der Planungssicherheit von JunglandwirtInnen. „Wir erwarten von den PolitikerInnen an dieser Stelle Verlässlichkeit!“ betont die BDL-Bundesvorsitzende Magdalena Zelder.

„Bei der Hofabgabeklausel in der Alterssicherung der Landwirte (AdL) gibt es keinen Verhandlungsspielraum, wenn man eine zukunftsfähige Landwirtschaft will!“ sagt sie mit Nachdruck. Die Regelung stellt sicher, dass JunglandwirtInnen und -winzerInnen die Verantwortung für die Betriebe übernehmen und dort die Landwirtschaft der Zukunft nach ihren Vorstellungen gestalten können.

Eine Neuregelung stünde im völligen Widerspruch zur flächendeckenden Junglandwirteförderung, die im Rahmen der GAP-Reform (Gemeinsame Agrarpolitik der EU) nun auch in Deutschland umgesetzt wird, so der BDL-Bundesvorsitzende.

„Für wen wird da eigentlich Politik gemacht? Es kann doch nicht sein, dass mit der flächendeckenden Förderung erst die Weichen in Richtung Zukunft für die JunglandwirtInnen gestellt werden und noch bevor der Zug Fahrt aufnimmt, die Bremse gezogen wird. Das macht doch keinen Sinn“, ärgert sich Matthias Daun. Er befürchtet, dass ein Aufweichen der Hofabgabeklausel zur Folge haben wird, dass viele BetriebsnachfolgerInnen zum Zeitpunkt der Übergabe schon so alt sein werden, dass sie die EU-Förderung nicht mehr in Anspruch nehmen können.

Gemeinsam appellieren die BDL-Bundesvorsitzenden daher an die Verhandlungspartner: „Die Nachfolgeproblematik in der Landwirtschaft ist groß genug. Da kann die große Koalition uns JunglandwirtInnen nicht noch zusätzliche Steine in den Weg legen.“ (bdl)
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Kommentare 
wasd schrieb am 29.12.2013 10:15 Uhrzustimmen(55) widersprechen(47)
Aber auf der anderen Seite kann es auch nicht sein, dass man in jedem Beruf weiterarbeiten kann, um seine Rente aufzubessern, bloß in der Landwirtschaft nicht. Ich sehe das Problem, dass junge Landwirte Verantwortung und Vergünstigungen in Anspruch nehmen wollen, aber ich denke dass hier viel stärker der individuelle Austausch mit den Alten stehen muss, als die Politik. Denn mit diesem System stehen gerade Betriebe ohne gesicherter Nachfolge mit dem Rücken an der Wand, da diese den Betrieb dann auflösen und somit das Höfesterben (das Existiert und gewollt ist von gewissen Verbänden) weiter verschärft wird. Eine Reform ist nötig, aber in welche Richtung und wie detailliert sie wird, darüber kann und muss verhandelt werden. Ich für meinen Teil würde versuchen, die Hofabgabe so zu gestalten, dass es für den Abgebenden nicht lukrativ ist, die Flächen und die Hofstelle an den Kollegen zu vermachen, sondern an jemanden mit Visionen und ohne die direkte Möglichkeit, sie umzusetzen.
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