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24.01.2019 | 11:06 | Schweinehaltung 

Landtag will bessere Schweinehaltung

Schwerin - Der Landtag in Schwerin hat sich mit breiter Mehrheit für eine Stärkung des Tierschutzes in der Schweinezucht ausgesprochen.

Schweinehaltung
(c) proplanta
Zugleich mahnten mehrere Redner in der Debatte am Mittwoch Planungssicherheit für die Agrarbetriebe an. In einem von der Linksfraktion initiierten Antrag wird eine rasche Neuregelung zur sogenannten Kastenhaltung verlangt. Es gelte, die Aufenthaltsdauer von Sauen in engen Kastenständen deutlich zu verringern. Agrarminister Till Backhaus (SPD) forderte die Bundesregierung auf, endlich den Entwurf einer neuen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung  vorzulegen.

Stallneu- und umbauten sollen laut Landtagsbeschluss nur noch dann genehmigt werden, wenn die angestrebten und gerichtlich verfügten Verbesserungen sichergestellt werden. Schweinezüchter im Land sollen finanzielle Hilfe bekommen, um ihre Ställe bis 2033 anzupassen. Der enge Kastenstand solle künftig nur noch ein technisches Hilfsmittel zum Schutz der Tiere während der Rausche und bei der Geburt der Ferkel sowie zum Schutz der Beschäftigten bei der künstlichen Besamung der Sauen sein, erklärte der Abgeordnete Wolfgang Weiß (Linke).

Laut Backhaus ist eine bundeseinheitliche Festlegung zu Kastenständen für Sauen während der Besamung und der Geburt von Ferkeln notwendig, damit die Schweinehalter Rechtssicherheit erhalten.

Mecklenburg-Vorpommern habe im Dezember 2017 schon einen Leitfaden zum Tierschutz in der Schweinehaltung vorgelegt. Kritisch äußerte sich Backhaus zum Verhalten vieler Verbraucher und des Handels. Zwar sei der Ruf nach besserem Tierschutz laut, die damit verbundenen Mehrkosten wolle aber kaum jemand tragen.

Die nicht im Landtag vertretenen Grünen werteten den Parlamentsbeschluss als unzureichend. «Eine tiergerechte Schweinehaltung ist mit dieser Landesregierung offensichtlich leider nicht zu machen, denn sie hält weiter an der Haltung von Schweinen in Kastenständen fest», beklagte die Landesvorsitzende Claudia Schulz. Sie forderte den Ausstieg aus der Kastenstandhaltung. «Schweinen muss das freie Abferkeln ermöglicht werden. Zudem brauchen sie generell mehr Platz, Auslauf im Freien und Beschäftigungsmaterial», sagte Schulz.

Laut Backhaus halten in Mecklenburg-Vorpommern rund 200 Agrarbetriebe 830. 000 Schweine. Vor 30 Jahren war der Bestand an Zucht- und Mastschweinen im Nordosten dreimal so hoch.
dpa/mv
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