Satelliten steuern Traktoren, Sensoren messen die Tiergesundheit - Bauernhöfe in Deutschland sind digitaler als die Fabriken, sagen die Technikanbieter. Den Bauern fehlt aber noch was. (c) proplanta
«Breitband in der Fläche ist das A und O», sagte Bernhard Krüsken, der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, am Mittwoch in Berlin. Nach Erhebungen des Verbands hat nur jeder zwanzigste Betrieb einen Internetzugang mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Die große Mehrheit liegt deutlich darunter.
Nach einer repräsentativen
Umfrage für den Branchenverband Bitkom sehen aber zwei Drittel der Bauern Chancen in der Digitalisierung, 13 Prozent betonen die Risiken. Hoffnung machen sich die Bauern demnach auf weniger körperliche Arbeit, mehr Effizienz, Zeitersparnis und eine geringere Umweltbelastung. Vor allem die Datensicherheit wird aber in Frage gestellt.
Gut jeder zweite Betrieb nutze digitale Anwendungen und verknüpfe sie miteinander, sagte Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Beispiele seien hoch technisierte
Landmaschinen, Fütterungsautomaten, Roboter und Drohnen. Rohleder betonte: «Deutschlands Bauernhöfe sind digitaler als Deutschlands Fabriken.»
Aus Sicht des Bauernverbands müssen Behörden aber Geodaten wie Luftbilder und Feldkarten sowie Wetterprognosen besser zugänglich machen. Strenge Genehmigungspflichten für Drohnen auf dem Land lehnen die Bauern ab.