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08.05.2009 | 18:26 | "Milch- und Käsestraße" 

Lautenschläger unterstützt die Vermarktung regionaler Produkte

Vöhl - Hessens Agrarministerin Silke Lautenschläger unterstützt eine Initiative zur besseren Vermarktung regionaler Lebensmittel.

Regionale Milchprodukte
(c) proplanra
Molkereien, Hofkäsereien, Gastronomie und die Milch erzeugenden landwirtschaftlichen Betriebe könnten von einer geplanten „Hessischen Milch- und Käsestraße“ profitieren, sagte die Ministerin am Donnerstag vor Landwirten und Wirtschaftsvertretern in Vöhl (Kreis Waldeck-Frankenberg). Sie gab den Startschuss für ein Pilotprojekt, mit dem nordhessische Molkereien und Käsereien für einheimische Spezialitäten werben. „Die Verbraucher wollen wissen, was auf den Teller kommt. Deshalb steigt die Nachfrage nach natürlichen und frischen Qualitäts-Lebensmitteln aus der Region. Darin liegt eine riesige Chance“, betonte Lautenschläger.


Agrarministerin übt scharfe Kritik am Handel. „Er verramscht die gute Milch“

Im Blick auf den Preisverfall für Milchprodukte übte die Ministerin scharfe Kritik am Handel. „Er verramscht die gute Milch. Es kann nicht sein, dass Milch im Laden billiger verkauft wird als Mineralwasser. Trinkmilch, Butter und Joghurt werden zu Niedrigstpreisen angeboten, an denen niemand in der Milchwirtschaft etwas verdienen kann. Da stimmt etwas nicht.“ Die kurzfristige Wirkung, die sich in negativen Betriebsergebnissen der Molkereien und Milchviehbetriebe niederschlägt, sei allein schon schlimm genug. Langfristig sei sie verheerend für das Ansehen der Milchprodukte. „Bei den Verbrauchern setzt sich der falsche Eindruck fest, dass es sich um einfache Erzeugnisse ohne besonderen Wert handelt. Dies bedeutet eine enorme Imageschädigung, die zu Lasten der gesamten Milchwirtschaft geht“, befürchtet die Ministerin.


„Milch- und Käsestraße“ als Pilotprojekt im Kreis Waldeck-Frankenberg - 18 Mitgliedsbetriebe
 
Regionale Qualitätsoffensiven und Vermarktungsstrategien könnten dem negativen Trend entgegenwirken. Die „Milch- und Käsestraße“ beginnt zunächst als Pilotprojekt im Kreis Waldeck-Frankenberg, der nicht nur der flächengrößte Kreis in Hessen ist, sondern mit starker landwirtschaftlicher Prägung auch die höchste Milchproduktion aufweist. 18 Betriebe beteiligen sich an dem Pilotprojekt, darunter die überregional bekannte Upländer Bauernmolkerei, die hauptsächlich aus Biomilch hergestellte Produkte verarbeitet und vermarktet. Mit Werbeschildern an der Hauswand weisen sie auf die „Milch- und Käsestraße“ hin.

Daraus soll mittelfristig eine flächendeckende Milch- und Käsestraße entstehen, die quer durch Hessen führt. Bis es soweit ist, seien jedoch noch zahlreiche Abstimmungsgespräche erforderlich, machte die Ministerin deutlich. Sie lobte auch das Engagement der Landesvereinigung Milch, die seit Jahrzehnten für ein besseres Image der Milch kämpfe.


Landesregierung hilft Milchbauern: Mehr Ausgleichszulage und Investitionsförderung

Lautenschläger bekannte sich zu einer flächendeckenden Milcherzeugung in Hessen – auch und gerade in den benachteiligten Mittelgebirgsregionen. Die Landesregierung wolle deshalb den von der Krise gebeutelten Milchbauern mit einem wirksamen Maßnahmenpaket helfen. Es sieht eine höhere Ausgleichszulage und verbesserte Investitionsförderungen vor. Landwirte in benachteiligten Gebieten können demnach bis zu 180 statt bisher 146 Euro pro Hektar Grünland erhalten. Beim Ackerland ist eine Anhebung von 73 auf bis zu 90 Euro möglich. Wer auf ökologischen Landbau umsattelt, erhält der Planung zufolge ab 2010 für die ersten fünf Jahre 210 statt bisher 160 Euro pro Hektar. (PD)
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