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18.01.2012 | 05:06 | EU-Agrarpolitik 

LBV Baden-Württemberg kritisiert EU-Vorschläge zur GAP

Stuttgart - Der Landesbauernverband (LBV) sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den EU-Vorschlägen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2014.

Agrarreform
Gerste (c) proplanta
Das vorgesehene „Greening“ stehe im Widerspruch zur weltweit wachsenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Die erzwungene Flächenstilllegung von sieben Prozent der Ackerfläche sei verantwortungslos. Das wurde auf der LBV-Fachtagung über „Die EU-Agrarpolitik nach 2013 – Wohin geht die Reise?“ am 17. Januar 2012 in Ingelfingen (Hohenlohekreis) deutlich.

Zusätzliche Reglementierungen wie Produktionsverzicht mittels „Greening“ seien angesichts hoher Produktionsstandards völlig unangebracht und bei einer Milliarde Hungernder auf der Erde unverständlich. Die besonders auch für süddeutsche Standortverhältnisse unpassenden Vorschläge würden die Landwirtschaft schwächen. Die Agrarpolitik müsse jedoch die Betriebe im Wettbewerb stärken sowie Vielfalt und Qualität der Agrarprodukte aus der Region nachhaltig sichern. Das erklärt der LBV anlässlich seiner Fachtagung in Ingelfingen. Er fordert die EU auf, ihre Vorschläge praxistauglich und ohne weitere Auflagen zu überarbeiten.

Der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling, vermisst im „Greening“-Vorschlag die Berücksichtigung der erfolgreichen Agrarumweltmaßnahmen auf freiwilliger Basis. Gerade Baden-Württemberg gilt als Vorreiter einer umweltschonenden Landwirtschaft in Europa.

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) in Stuttgart, dessen Sicht Abteilungsleiter Joachim Hauck darstellte, bewertet die stärkere ökologische Ausrichtung der Agrarreform grundsätzlich positiv. Das MLR sieht jedoch in einzelnen Fragen des Greenings, insbesondere bei der Ausgestaltung der ökologischen Vorrangflächen und der Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete, erheblichen Nachbesserungsbedarf. Prof. Dr. Harald Grethe von der Universität Hohenheim will die Direktzahlungen als Ausgleich für den Abbau der Preisstützung Anfang der 90er Jahre schrittweise abbauen. Die Gelder sollten in der Zweiten Säule direkt an Leistungen für die Gesellschaft gekoppelt werden. (lbv)
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