Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.05.2023 | 18:27 | Lebensmittelabfälle reduzieren 

Lebensmittelverschwendung: Umweltminister drängen auf verbindliche Regelungen

Königswinter - Die Umweltminister der Länder haben den Bund aufgefordert, verbindliche Regelungen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen festzulegen.

Lebensmittelverschwendung
Bild vergrößern
(c) proplanta
Das derzeit geltende Konzept der Freiwilligkeit sei nicht ausreichend, heißt es in einem im Beschluss der 100. Umweltministerkonferenz (UMK), die am Freitag (12.5.) in Königswinter bei Bonn zu Ende gegangen ist.

Die Ressortchefs der Bundesländer halten zudem Regelungen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette für eine erfolgreiche Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung für notwendig. Hierzu zählen sie auch eine übersichtliche und eindeutige Datenlage über das Ausmaß des Problems. So würden bislang Verlustmengen, die während der Ernte landwirtschaftlicher Rohstoffe und bei der Aufzucht von Tieren entstünden, nicht als Lebensmittelabfälle bewertet. Hierzu zählten Verluste, die beim Wachsen oder bei der Aufzucht zu beklagen seien.

Bei pflanzlichen Produkten handele es sich dabei oft um mechanische Beschädigungen oder um Ware, die aufgrund ästhetischer Makel aussortiert werde, bei tierischen Produkten etwa um zerbrochene Eier, verschüttete Milch oder Tiere, die vor der Schlachtung gestorben oder verletzt seien.

Von der anstehenden Novellierung der EU-Abfallrahmenrichtlinie sowie der Überarbeitung der EU-Vermarktungsregeln erwartet die UMK, dass schwerpunktmäßig auch die Aspekte der Lebensmittelverluste überarbeitet werden und damit eine Anpassung des nationalen Rechts einhergeht. Darüber hinaus forderten die Minister den Bund zur Prüfung auf, wie der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und die – produktion sowie die Gastronomie verpflichtet werden können, Maßnahmen zur Vermeidung von Verlusten und der Verschwendung von Lebensmitteln zu ergreifen sowie unverkaufte, noch für den Verzehr geeignete Lebensmittel für soziale Zwecke oder als Spende freizugeben.

Kritik übte die UMK am Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH). Nach ihrer Auffassung trägt es in seiner bestehenden Form mit dazu bei, noch verzehrfähige Lebensmittel wegzuwerfen. Daher forderten die Ressortchefs den Bund auf, sich in Brüssel für eine Anpassung des Rechtsrahmens einzusetzen, indem eine Ausnahmeliste erstellt wird.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten

 Österreich: Steuerpflicht bei Lebensmittelspenden soll fallen

 Haushalte verschwenden jeden Tag eine Milliarde Mahlzeiten

 EU-Parlament will strengere Ziele für Lebensmittelabfälle

 Umweltpolitiker drängen auf strengere Reduktionsziele bei Lebensmittelabfällen

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich