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28.06.2016 | 11:47 | Milchpolitik 

Milchkrise: Schulterschluss zwischen Bayern und Frankreich

München - Schulterschluss im Kampf gegen die Milchkrise: Bayern und Frankreich wollen eine vorübergehende Beschränkung der Milchproduktion in Europa. Darüber waren sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein französischer Amtskollege Stéphane Le Foll bei einem Treffen in Paris einig.

Milchkrise
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Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein französischer Amtskollege Stéphane Le Foll bei einem Treffen in Paris. (c) StMELF
„Auch den Franzosen ist klar: Wir können mit finanziellen Hilfen allein das Problem nicht lösen, dass zu viel Milch auf dem Markt ist“, sagte Brunner im Anschluss an das Gespräch. Genau wie Bayern wolle Frankreich deshalb das Problem an der Wurzel packen und durch eine zeitlich befristete Verringerung der Milchmenge die Preise schnell stabilisieren.

Nach Ansicht Brunners würde dafür eine europaweit verpflichtende Reduzierung um fünf Prozent für ein halbes Jahr genügen. „Das wäre die am wenigsten bürokratische und für den Steuerzahler günstigste Lösung“, so der Minister. Experten zufolge würde der Milchpreis bei einer solchen Verknappung des derzeitigen Überangebots rasch wieder steigen. Unterstützung signalisierte Frankreich auch bei weiteren bayerischen Forderungen: etwa der Verpflichtung für Erzeuger und Verarbeiter, sich über Menge, Preise und Laufzeit vertraglich zu einigen und der Koppelung aller Liquiditätshilfen an eine Verringerung der Milchmenge.

Dass der größte französische Bauernverband FNSEA hinter dieser Milchpolitik steht, wurde beim anschließenden Gespräch Brunners mit Präsident Xavier Beulin deutlich. „Der Berufsstand sieht die Reduzierung des Marktungleichgewichts bei Milch als derzeit vordringliche Aufgabe“, sagte der Minister. Anlass für Brunners Reise war das wegen der Agrarmarktkrise anberaumte Sondertreffen der deutschen Agrarminister am 15. Juli in Brüssel, zu dem auch Le Foll und EU-Kommissar Phil Hogan eingeladen sind. Gemeinsam wollen Frankreich und Deutschland nach einem raschen Ausweg aus der Krise suchen. Am 23. Juli tagt dann der EU-Agrarrat.
StMELF
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