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04.09.2013 | 14:31 | Politik der Grünen 

Milchviehhalter fordern konstruktive Lösungsvorschläge

Bayreuth - Anlässlich der jüngsten Äußerungen Jürgen Trittins in einem Interview mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag und der Formulierungen des 100-Tage-Programms von Bündnis 90/Die Grünen fordert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. mehr Differenziertheit und weniger Polemik und Pauschalisierung im Zusammenhang mit Themen der Landwirtschaft.

Agrarpolitik nach der Bundestagswahl
(c) proplanta
Der BDM bestreitet nicht, dass es in der Landwirtschaft zahlreiche systembedingte Probleme und Fehlstellungen gibt. Probleme werden jedoch nicht mit verallgemeinernden und überspitzten Äußerungen gelöst. Dadurch stößt man auch diejenigen Landwirte vor den Kopf, die seit Jahren dafür kämpfen, dass nicht nur an den Folgen einer verfehlten Agrarpolitik herum laboriert wird, sondern stattdessen die eigentlichen Probleme bei ihrer Wurzel gepackt werden.

Trittin fordert eine Veränderung der Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft. In diesem Punkt muss man ihm Recht geben. Eine der Ursachen vieler Fehlentwicklungen mit denen Landwirte und Bürger zu kämpfen haben, ist der massive Kostendruck, der auf den Landwirten lastet und durch die grundsätzliche Ausrichtung der Agrarpolitik auf weltweite Wettbewerbsfähigkeit durch ein „Immer billiger, immer mehr“ bedingt ist.

„Es ist uns nicht geholfen, wenn durch markige Aussagen im Wahlkampf die Gräben innerhalb der Landwirte und auch zwischen Landwirten und Bürgern tiefer werden. Eine mögliche Kategorisierung in „Guter Bauer, schlechter Bauer“ ist gefährlich, ungerecht und bringt uns nicht weiter. Was wir brauchen, sind ehrliche Diskussionen und problemorientierte Lösungen. Wir bewegen uns als Landwirte in einem System, das von Politikern geschaffen wurde und erwarten daher, dass die Problemlösung auch hier ansetzt.

Es reicht nicht, mit Ordnungsrecht und alleine über die Verteilung von Geldern Fehlsteuerungen der Agrarpolitik korrigieren zu wollen. Wir müssen eine tragfähige Lösung dafür finden, wie die Landwirte über ihre Produkte ein Einkommen erzielen, das ein wirtschaftliches Überleben auch unter erhöhten Umwelt- und Tierschutzauflagen möglich macht“, erklärt Kirsten Wosnitza, Landesteamleiterin des BDM in Schleswig-Holstein, zum Auftreten Trittins in Schleswig-Holstein.

Voranbringen dabei werden nach Überzeugung des BDM gesellschaftlich übergreifende Diskussionen und nicht einseitige Schuldzuweisungen. Da sind die BDM-Milchviehhalter längst tätig geworden, während andere sich immer noch nur allein mit sich selbst beschäftigen, ihr eigenes Leid klagen oder eben auf Stimmenfang sind. (bdm)
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