«Wer Bananen unter einem Euro das Kilo verkauft, der nimmt Kinderarbeit vor Ort in Kauf», sagte der CSU-Politiker am Mittwoch bei der
Agrarmesse Grüne Woche in Berlin.
Der Handel solle dem
Discounter Lidl folgen und vollständig auf fair gehandelte Bananen umstellen. Dies müsse zum Standard werden. Auch an Finanzmärkten mit Nahrungsmitteln auf Kosten der Armen zu spekulieren, sei schändlich. Dies müsse verboten werden.
Müller und
Agrarministerin Julia Klöckner (
CDU) bekräftigten das Eintreten der Bundesregierung für bessere Lebensbedingungen von Kakaobauern vor allem in Westafrika.
Müller sagte, Schokolade habe immer noch eine bittere Seite: «Hungerlöhne, Armut, Kinderarbeit und Abholzung der Regenwälder müssen endlich der Vergangenheit angehören.» Klöckner betonte das Ziel, auf 100 Prozent fair gehandelten Kakao auf dem deutschen Markt zu kommen.
Auch dank einer 2011 mit Süßwarenherstellern und Handel gestarteten Initiative stammten inzwischen 55 Prozent aus nachhaltigem Anbau. Ziel sei, diesen Anteil bis 2020 auf 70 Prozent zu erhöhen.
Mehr als 80 Prozent des Kakaos in Deutschland stammen demnach aus Nigeria, Ghana und der Elfenbeinküste. Auf dortigen Kakaoplantagen arbeiten zwei Millionen Kinder.