Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels kämen Starkregen, Hochwasser und andere Wettergefahren immer häufiger vor, sagte Willingmann bei einer Info-Veranstaltung in Gatersleben (Salzlandkreis) am Montagabend. Aktuell sei nur jedes zweite Gebäude im Land ausreichend gegen Hochwasser oder
Überschwemmungen durch
Starkregen versichert.
Geschädigte blieben oft «auf sich allein gestellt oder sind auf freiwillige staatliche Hilfsleistungen angewiesen», sagte Willingmann. Er erwarte noch in diesem Jahr einen Entwurf der Bundesregierung zur Ausgestaltung einer Solidarversicherung.
Eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden besteht in Deutschland derzeit nicht. Die Justizministerkonferenz hatte sich 2017 zurückhaltend geäußert. Die Justizminister befürchteten, dass eine solche Pflicht Grundrechte einschränken könnte.
Aktuell ist es für Hauseigentümer insbesondere in Risikogebieten oft nur schwer möglich, sich gegen Elementarschäden freiwillig zu versichern, erklärte der Minister. Bereits 2015 kamen verschiedene Verbraucherzentralen zu dem Ergebnis, dass die Versicherungsprämien zum Teil die finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer überstiegen.
«Dieses Dilemma werden wir nur dann nachhaltig überwinden, wenn wir die Lasten gerecht auf alle Schultern verteilen und dadurch flächendeckend bezahlbare Versicherungsprämien erreichen», erklärte Willingmann.
Die bundesweit bislang höchsten Schäden richtete laut Umweltministerium die
Flutkatastrophe im Südwesten Deutschlands im vergangenen Jahr an. Nach Berechnungen der Bundesregierung belief sich die Summe auf 29,2 Milliarden Euro. Beim Elbe-Hochwasser 2013 entstanden allein in Sachsen-Anhalt Schäden von rund zwei Milliarden Euro, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums.