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12.07.2007 | 17:53 | Energieversorgung 

Minister Peter Hauk MdL: "Nutzung von Grünland kann einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten"

Stuttgart/Hohenheim - Die Strukturentwicklung in der Milchviehhaltung führt zu einem Rückgang der Grünlandnutzung.

Peter Hauk
Peter Hauk (c) proplanta
Zur Erhaltung des Landschaftsbildes und der ökologischen Vielfalt ist die Pflege dieser Flächen notwendig. Die energetische Nutzung, ohne damit in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu treten, ist dabei die optimale Alternative", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (11. Juli) bei der Vorstellung der Forschungsergebnisse "Energie vom Grünland" in Stuttgart-Hohenheim.

Wiesen und Weiden prägen in vielen Regionen Baden-Württembergs das Landschaftsbild und übernimmt wichtige Funktionen im Bereich Boden-, Wasser- und Naturschutz. Der Vergleich der Tierbestände mit der Grünlandfläche zeige jedoch, dass in Baden-Württemberg 21 Prozent der Grünlandfläche nicht mehr für die Fütterung von Rindern, Pferden und Schafen benötigt werde. Bis zum Jahr 2015 wird der Futterüberschuss aus Grünland auf über 150.000 Hektar (26 Prozent) ansteigen.

"Das nicht für die Futtererzeugung oder die Weidehaltung genutzte Grünland könnte zur Produktion von Grassilage für Biogasanlagen oder in Form von Heu als Brennstoff verwendet werden. Weitere Optionen sind die Treibstoffproduktion", erläuterte Hauk. Mittelfristig könne aus Gras oder Heu in Syntheseverfahren Biotreibstoff im so genannten Biomass-to-Liquid-Verfahren (BtL) hergestellt werden. "Allerdings müssen alle Nutzungsalternativen neben ökonomischen auch alle ökologischen Maßstäbe erfüllen. Gerade ertragschwache, aber artenreiche Standorte brauchen ein anderes Pflegekonzept als intensiv genutzte Standorte", betonte Hauk den umfassenden Anspruch an ein nachhaltiges Nutzungskonzept.

Die Höhe des Beitrags, den überschüssiges Grünland zur Energieversorgung leisten könne, hänge davon ab, welche Nutzungsvariante gewählt werde. Die zur Verfügung stehende Fläche biete aber in jeden Fall Potenzial zur Erzeugung von über 550 Gigawattstunden elektrischen Strom und 1.100 Gigawattstunden Wärmeenergie. Die energetische Nutzung biete eine Alternative bei der Grünlandpflege, teilweise auch in Ergänzung zur Tierhaltung.

"Zur weiteren Klärung der offenen Fragen bei der Nutzung der Bioenergie hat das Land eine interdisziplinäre Bioenergie-Forschungsplattform Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Erzeugung und Nutzung biogener Gase eingerichtet. Wir werden die vorhandenen Institutionen in einem Forschungsverbund zu nachwachsenden Rohstoffen vernetzen, offene Fragen konsequent klären und einen entsprechenden Wissenstransfer sicherstellen" zeigte Hauk den künftigen Weg auf. (PM)
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