Die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) berichtete laut einer ddp-Meldung, Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (
SPD) habe die Arbeitsagenturen angewiesen, weitaus flexibler als bisher mit den Vorgaben seiner umstrittenen Erntehelferregelung zur Zulassung von mittel- und osteuropäischen Saisonarbeitskräften zu verfahren. Demnach könnten in diesem Jahr deutlich mehr ausländische Arbeitskräfte beim Spargelstechen oder der Weinlese eingesetzt werden als zuvor.
In Regionen mit hohem Bedarf an Saisonarbeitskräften und geringer Arbeitslosigkeit sollten die dortigen Arbeitsagenturen den Landwirten den Einsatz von 90% anstatt von zunächst lediglich 80 Prozent mittel- und osteuropäischen Arbeitskräfte genehmigen, schrieb das Blatt. Bislang sollte der Anteil deutscher Saisonarbeiter bei 20% liegen und nur in ganz besonderen Fällen 10% betragen dürfen.
Die Arbeitsagenturen müssten zudem dem Arbeitgeber nun spätestens sechs Wochen vor dem voraussichtlichen Erntebeginn mitteilen, ob in seiner Region 90%osteuropäische Helfer zum Einsatz kommen dürfen, berichtete die Zeitung. Müntefering komme damit den Kritikern auch aus den Reihen der großen Koalition entgegen, die die Erntehelferregelung zu stärkeren Vermittlung deutscher Arbeitsloser als Flop und schädlich für die Landwirtschaft bezeichnet hatten. DJG/ddp/hab
Dow Jones Newswires
April 04, 2007 09:40 ET (13:40 GMT)
Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.