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27.07.2020 | 12:40 | Masseninfektion 
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Nach Corona-Ausbruch auf Gemüsehof: Söder kündigt höhere Strafen an

München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Corona-Masseninfektion auf einem Gemüsehof in Mamming höhere Strafen für Betriebe angekündigt, die gegen Hygieneauflagen verstoßen.

Corona-Ausbruch Bayern
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Der Freistaat zieht Konsequenzen aus einem Corona-Massenausbruch in Niederbayern: Ministerpräsident Söder kündigt Corona-Tests für alle Saisonarbeiter, höhere Bußgelder und häufigere Betriebskontrollen an. (c) CSU
Söder rief am Montag in München eindringlich zum Einhalten der Regeln im Kampf gegen die Pandemie auf. Mehr Vorsicht sei auch bei Reiserückkehrern, Familienfeiern und Partygängern geboten. Der CSU-Chef bekräftigte zugleich seine Forderung an den Bund nach verpflichtenden Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten.

Auf dem Gemüsebauernhof im niederbayerischen Mamming sind mehr als 170 Erntehelfer bei einer Reihenuntersuchung positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Fast 500 Menschen stehen dort nun unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen.

Bayern will mehrere Konsequenzen aus dem Fall ziehen. Bei Verstößen gegen Hygieneauflagen würden künftig 25.000 Euro statt bislang 5000 Euro Bußgeld fällig, kündigte Söder an. Weiter sollten während der Erntezeit landwirtschaftliche Betriebe in kürzeren Abständen als bisher geprüft werden, das sei Tag und Nacht unangemeldet möglich. Vorgesehen sind auch Corona-Tests für alle Saisonarbeiter in Bayern.

Mit Blick auf die Urlaubssaison richtet Bayern an drei Grenzübergängen zu Österreich auf den Autobahnen freiwillige Teststationen ein - in Walserberg, Pocking, Kiefersfelden -, ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Söder zufolge sind auch verpflichtende Tests für Rückkehrer an Flughäfen nötig. Der Bund müsse hierfür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können, sagte er.

Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen. 1.500 Menschen haben dieses Angebot nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) schon angenommen. Außerdem müssten die Risikogebiete noch einmal neu regional überprüft werden - auch in Europa, forderte Söder.

Der Ministerpräsident appellierte auch an die Eigenverantwortung der Menschen in Bayern: «Corona verzeiht keinen Leichtsinn», sagte er. Unvernunft, mangelnde Vorsicht und zum Teil bewusste Verstöße gegen Regeln und Hygienekonzepte seien das Problem. «Corona kommt schleichend zurück, leider aber mit aller Macht», sagte Söder. Daher sei es wichtig darauf zu achten, dass aus wenigen Fällen nicht schleichend eine zweite Infektionswelle werde.
dpa
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Kommentare 
Dr. Gero Beckmann, Fachtierarzt für Mikrobiologie schrieb am 27.07.2020 16:20 Uhrzustimmen(103) widersprechen(4)
MP Söders Forderungen sind wohlfeil und sollen dem Volk gefallen. Wer hat denn - jenseits allen Realitätssinns - Hundertausende Saisonarbeiter ins Land gelassen? Ohne jede Testung. Glaubt Söder oder glaubt Frau Huml ernsthaft, dass Menschen, die in Containern zusammengepfercht werden und die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, von ihren erlernten Verhaltensweisen lassen. - Meine Empfehlung: einfach mal die Klappe halten und mal incognito mitmachen/mitarbeiten. Die Wallraff-Methode hat weiland schon dem kleinen-großen Napoleon Bonaparte geholfen, seine Macht zu sichern. Weil man dann weiß, wie das richtge Leben läuft.

Und eines sollte Markus Söder endlich lassen: die einseitigen Schuldzuweisungen nach Österreich (verbrämt als "Ischgl"). Das ist Trump-like, weil er ganz genau weiß, dass auch die bayerischen Hotspots (diverse Starkbierfeste, nicht nur in der Oberpfalz, sondern auch in Oberbayern - !) massiv zur Corona-Ausbreitung beigetragen haben.
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