Die Regierung in Kopenhagen hat sich gegenüber dem Parlament dafür ausgesprochen, das Verbot der Nerzzucht um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Nachdem sich unter den Abgeordneten zuvor schon eine Mehrheit für einen solchen Vorschlag abgezeichnet hatte, ist das
Moratorium am Dienstag (28.9.) erwartungsgemäß verlängert worden. Die gewerbsmäßige Haltung von Nerzen war im Dezember 2020 untersagt worden, als sich herausgestellt hatte, dass das Coronavirus leicht vom Menschen auf die Tiere und zurück übertragen wird. Zudem war es in etlichen Ställen zu einer als gefährlich eingestuften Mutation des Coronavirus gekommen.
Um weitere Übertragungen und Veränderungen zu verhindern, hatte sich die Politik daher zu einem vollständigen Produktionsverbot entschlossen. Daraufhin war der gesamte dänische Nerzbestand mit geschätzten 17 Millionen Tieren gekeult worden.
Die dänische Regierung folgt mit ihrem Vorschlag einer Empfehlung des zum Gesundheitsministerium gehörenden Statens Serum Institut (SSI). Dies hatte kürzlich seine Einschätzung vom Juni erneuert, wonach die Nerzzucht vorläufig ein Gesundheitsrisiko von „unbekannter Größe“ darstelle.
Laut dem SSI bilden aktive Nerzbestände ein Coronavirus-Reservoir, aus dem jederzeit neue Varianten entspringen könnten. Zudem sei nach wie vor davon auszugehen, dass sich selbst geimpfte Nerzzüchter bei kranken Tieren anstecken könnten. Dem dänischen Veterinärkonsortium reicht diese pauschale Bewertung nicht aus. Ihm zufolge sollte baldmöglichst eine detaillierte
Risikobewertung erfolgen, die beispielsweise auch die Impfung von Nerzen und die Effekte verschiedener Präventionsmaßnahmen umfasst.
