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01.10.2013 | 13:21 | Protest gegen Agrarindustrie 

Neues bayerisches Netzwerk gegen Agrarfabriken gegründet

Bienenbüttel - Am 24. September 2013 haben zahlreiche Vertreter von Bürgerinitiativen, Agrar-, Umwelt- und Tierschutzverbänden in München das „Bayerische Landesnetzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ gegründet.

Geflügelhaltung in Bayern
(c) proplanta
Analog zum Bundesnetzwerk und vielen anderen Landesverbänden soll hierdurch die Arbeit auch in Bayern durch Informationsaustausch und gegenseitige Unterstützung effektiviert werden - sowohl bei der Verhinderung von agrarindustriellen Großställen und der Abschaffung von Qual- und Stresshaltung als auch bei der Förderung einer artgerechten und flächengebundenen Nutztierhaltung in mittelständisch-bäuerlichen Strukturen.

Marion Ruppaner als Vertreterin des Bunds Naturschutz verwies auf zunehmende agrarindustrielle Stallbaupläne für Legehennen, Masthühner und Schweine auch in Bayern, von denen aber einige bereits erfolgreich verhindert werden konnten.

Josef Schmid und Eckehard Niemann als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) begrüßten die die gesellschaftliche Unterstützung für Bauernhöfe, die strukturell weitaus besser als Konzern-Tierfabriken für eine Haltung der Tiere mit genügend Platz, Stroh, Auslauf und ohne eine systematische Antibiotika-Abhängigkeit geeignet seien.

Mehrere Bürgerinitiativen berichteten über ihren Widerstand z.B. gegen 80.000er-Hähnchenmastanlagen oder gegen die geplante 3000-Sauen-Anlage bei Donauwörth und gegen die umwelt- und gesundheitsgefährdenden Emissionen aus diesen Großställen.

Das neugegründete Landesnetzwerk begrüßte die seit September gültige Novelle des Bundesbaugesetzbuchs, das den Gemeinden die Möglichkeit gebe, alle gewerblichen Ställe oberhalb folgender Tierzahlen zu verhindern: 1500 Schweinemast-, 560 Sauen-, 30.000 Hähnchen, 15.000 Puten-, 15.000 Legehennen- und 600 Rinderplätze.

Es sei nur eine Frage der Zeit, bis diese Grenzen auch auf sämtliche Großanlagen ausgeweitet würden. Dies betreffe in der Schweinehaltung weniger als 10% der Betriebe, die aber für 30% der ruinösen und bauernverdrängenden Überschussproduktion verantwortlich seien.

Das neue Netzwerk wird alle Bürgerinitiativen insbesondere dabei unterstützen, durch renommierte Gutachter und Verwaltungskanzleien weitere Agrarfabriken zu verhindern, Einfluss auf Genehmigungsbehörden und Politik zu nehmen und Alternativen einer guten Tierhaltung zu unterstützen. Ansprechpartner ist marion.ruppaner@bund-naturschutz.de, Tel. 0911 - 81 878 - 20 (AbL)
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