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30.12.2019 | 01:33 | Regionalentwicklung 

Neues Ministerium in Sachsen bietet Chancen für ländlichen Raum

Dresden - Der CDU-Politiker Thomas Schmidt sieht im neuen Staatsministerium für Regionalentwicklung eine große Chance zur Lösung aktueller Probleme wie Landflucht und Überalterung.

Ländlicher Raum
Der CDU-Politiker Thomas Schmidt hat als Entwicklungsminister ein Schlüsselministerium. Er warnt davor, den ländlichen Raum abzuschreiben und sieht dort ein riesiges Potenzial. (c) proplanta
«Das neue Amt verbindet ganz viele Teilbereiche. Da geht es um Landesplanung genauso wie um Städtebau, Denkmalschutz oder Strukturentwicklung.

Das alles in einem Haus zu bündeln und Themen gemeinsam zu denken, ist eine große Chance und eine neue Qualität», sagte Schmidt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Dieser interessanten Herausforderung stelle er sich gern: «So etwas hat es in dieser Form noch nicht gegeben, das reizt mich.»

Schmidt geht davon aus, dass der ländliche Raum ein riesiges Potenzial besitzt. «Als ich vor fünf Jahren mit Bürgermeistern kleiner Orte sprach, ging es oft um die Sorge, dass noch mehr Leute die Dörfer und Kleinstädte verlassen und lieber in die Zentren ziehen. Diese Diskussion hat sich heute völlig gedreht.»

Viele Leute würden auch angesichts steigender Mieten in den Städten gern aufs Land ziehen. Dabei stießen sie manchmal aber auch an Grenzen, die beispielsweise mit den Bauordnungen zu tun haben: «Das müssen wir uns genau anschauen. Was kann das Land machen, wo müssen wir beim Bund aktiv werden.»

Zugleich konkretisierte der Minister: «Den ländlichen Raum an sich gibt es nicht. Er ist sehr vielfältig.» Es gebe zwar immer noch schrumpfende Orte, aber auch andere, die sich stabilisiert hätten und wachsen würden: «Ich warne davor, den ländlichen Raum pauschal zu betrachten. Das Erzgebirge lässt sich nicht mit der Dübener Heide vergleichen - beide Regionen haben individuelle Chancen und Herausforderungen.»

Es sei auch nicht zutreffend, dass der Staat alles regeln müsse. Das  Zusammengehörigkeitsgefühl auf dem Land gehe von den Menschen aus. Da seien viele Leute aktiv in Vereinen oder in der Feuerwehr. Ohne das alles würde das Leben dort nicht funktionieren: «Der Staat muss diese Aktivitäten unterstützen. Doch die kreativen Kräfte brauchen Freiräume.»

Schmidt hatte zuvor fünf Jahre als Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft gewirkt. Dieses Ministerium wird in einem veränderten Zuschnitt nun vom Grünen-Politiker Wolfram Günther geleitet.

Befürchtungen, dass es zu einem Kompetenzgerangel beim Thema ländlicher Raum kommen könnte, hat Schmidt nicht. «Ich kenne Herrn Günther schon lange, wir werden gut zusammenarbeiten.» Wenn es um Dinge wie die medizinische Versorgung, Verkehr oder Infrastruktur und Schulen gehe, dann seien die Überschneidungen mit anderen Häusern viel größer.
dpa/sn
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